US-Eröffnung: Knapp behauptet – Zahlen und Konjunkturdaten
Viele Börsianer gehen davon aus, dass die Währungshüter die Leitzinsen senken werden. Das dürfte laut Händlern aber inzwischen in die Aktienkurse eingepreist sein, so dass sich der Fokus wieder mehr auf die Quartalsberichte richte. Für einen Dämpfer sorgten am Nachmittag zwischenzeitlich Daten zum Verbrauchervertrauen, die schlechter als erwartet ausgefallen waren.
Der Leitindex Dow Jones Industrial (DJIA) verlor 0,33 Prozent auf 13.824,17 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,43 Prozent auf 1.534,28 Punkte. An der NASDAQ gab der Composite-Index um 0,18 Prozent auf 2.812,50 Zähler nach. Für den NASDAQ 100 ging es indes um 0,01 Prozent auf 2.203,60 Punkte minimal aufwärts.
Aktien von Merrill Lynch gaben nach der Rücktrittsankündigung von Stan O’Neal, Chairman und CEO der Investmentbank, um 2,42 Prozent auf 65,79 Dollar ab. Der seit Dezember 2002 amtierende Bankenchef werde durch Alberto Cribiore als Interimschef abgelöst, teilte die unter Milliardenverlusten leidende amerikanische Investmentbank mit.
Bewegung gab es zudem bei einer Reihe von Unternehmen mit Zahlen: Papiere von Goodyear reagierten etwa mit einem Plus von 6,68 Prozent auf 28,91 Dollar auf die Zahlen des dritten Quartals. Der Reifenhersteller hatte es zurück in die Gewinnzone geschafft, obwohl der Reifenabsatz in Nordamerika um sechs Prozent zurückgegangen ist. Mit einem Gewinn von 0,70 Dollar je Aktie übertraf Goodyear die Analystenerwartungen von 0,53 Dollar je Aktie deutlich.
Colgate-Palmolive stiegen nach Zahlen um 1,16 Prozent auf 75,12 Dollar. Der US-Konsumgüterkonzern hatte im dritten Quartal die Markterwartungen bei Umsatz und Gewinn übertroffen und seine Jahresprognose bestätigt.
Procter & Gamble dagegen verloren 4,30 Prozent auf 68,74 Dollar. Der Konsumgüterkonzern hatte im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen teilweise übertroffen und die Jahresprognose erhöht. Der Umsatz lag allerdings trotz eines Anstiegs von 18,79 auf 20,2 Milliarden Dollar leicht unter den Marktprognosen (20,23 Milliarden Dollar). Analyst April Scee von der Banc of America, sprach von «starken» Zahlen. Jedoch seien sie wohl nicht gut genug, um die Aktien nach dem jüngsten Kursanstieg weiter anzutreiben.
United States Steel verloren 6,76 Prozent auf 104,90 Dollar. Der Stahlhersteller hatte mit einem Gewinne je Aktie von 2,27 Dollar die Analystenschätzungen für das dritte Quartal verfehlt. Sie waren von 2,63 Dollar ausgegangen.
Qwest verloren nach Zahlen 11,12 Prozent auf 7,27 Dollar. Das Telekomunternehmen verzeichnete zwar einen Gewinnsprung im dritten Quartal, begründete dies jedoch mit Steuerbegünstigungen. Beim Umsatz schnitt Qwest jedoch schlechter ab, Grund war der Bereich Grosskundenservice. Goldman Sachs empfahl die Titel zum Verkauf.
Mehrere Analysten stufen Office Depot nach der Verschiebung der Quartalszahlen ab und senkten ihre Gewinnprognosen. Deutsche-Bank-Analyst Mike Baker, der die Aktie von «Buy» auf «Hold» senkte, kommentierte: Selbst wenn die Anpassungen klein seien, fielen die Aktien von Unternehmen, die ihre Gewinne neu darstellen gewöhnlich, da die Anleger nicht herauslesen könnten, wie es dem Unternehmen gehe. Die Aktien knüpften an die Kursverluste des Vortages an und gaben 1,10 Prozent auf 17,22 Dollar ab. (awp/mc/gh)