Dies hiess es aus dem Markt. Angesichts weitgehend fehlender Konjunkturdaten komme den Bilanzen in der laufenden Woche besonders viel Aufmerksamkeit als Indikator für den Zustand der Wirtschaft zu. In der ersten Handelsstunde verlor der Dow Jones 0,48 Prozent auf 12.787,32 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index büsste 0,47 Prozent auf 1.383,75 Punkte ein. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index um 0,23 Prozent auf 2.397,40 Zähler. Der NASDAQ 100 gab um 0,16 Prozent auf 1.897,28 Zähler nach.
Bank of America verzeichneten Abschläge von 2,67 Prozent auf 37,53 US-Dollar. Der zweitgrösste US-Finanzkonzern hatte im ersten Quartal stärker als von Analysten erwartet unter der Kapitalmarktkrise gelitten. Der Gewinn je Aktie ging von 1,16 Dollar im Vorjahr auf 0,23 Dollar je Aktie zurück. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten im Schnitt mit 0,41 Dollar gerechnet. Für die Zukunft ist das Unternehmen indes vorsichtig optimistisch und erwartet, bei den Subprime-Krediten das Schlimmste hinter sich zu haben.
Mattel verloren 7,94 Prozent auf 20,05 Dollar. Nach Angaben des Spielzeugherstellers hatten höhere Produktions- sowie Gerichtsverhandlungskosten ihm im ersten Quartal einen Verlust beschert. Nachdem das Unternehmen im Vorjahr noch je Aktie einen Gewinn von 0,03 Dollar erzielt hatte, verbuchte es nun einen Verlust von 0,13 Dollar. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem Gewinn von 0,01 Dollar je Anteilsschein gerechnet. Höhere Preise sollten nach Einschätzung Mattels ab Juni die Profitabilität im zweiten Halbjahr steigern. Dagegen gewannen Papiere des Konkurrenten Hasbro 7,88 Prozent auf 34,03 Dollar. Das Unternehmen hat im ersten Quartal dank des Wachstums bei Marken wie «Transformers» und «Littlest Pet Shop» einen Gewinnsprung von 14 Prozent hingelegt. Die Ergebnisse hätten die Erwartungen der Analysten übertroffen, sagten Händler.
Für Amylin Pharmaceuticals ging es nach Zahlen um 8,60 Prozent auf 28,71 Dollar nach unten. Das Biotech-Unternehmen hatte im ersten Quartal wegen höherer Marketing- und Forschungskosten seinen Verlust im Vergleich zum Vorjahr ausgeweitet und die Analystenerwartungen enttäuscht. Je Aktie lag das Minus bei 0,51 (Vorjahr: -0,38) Dollar – am Markt war durchschnittlich mit einem Fehlbetrag von 0,48 Dollar je Anteilsschein gerechnet worden.
Eli Lilly litten ebenfalls unter der Bilanzvorlage und büssten 4,78 Prozent auf 49,58 Dollar ein. Bereinigt um einmalige Effekte war der Pharmakonzern im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,92 Dollar hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben. Für 2008 rechnet Eli Lilly mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 3,85 bis 4,00 Dollar. Experten gehen von einem Wert von 3,95 Dollar je Aktie aus. Halliburton gaben um 2,80 Prozent auf 46,10 Dollar nach. Der US-Ölfeldausrüster hatte zwar im ersten Quartal einen über den Erwartungen liegenden Umsatz erwirtschaftet – der Gewinn fiel Händlern zufolge aber lediglich wie vorhergesagt aus. Laut Unternehmenschef Dave Lesar hatten unter anderem gestiegene Kosten das Ergebnis belastet.
Caterpillar fielen um 2,64 Prozent auf 83,03 Dollar. Händler verwiesen auf negative Studien, in denen die Aktie des Baufahrzeug-Herstellers auch aus Bewertungsgründen abgestuft worden war. Credit Suisse verringerte die Bewertung von «Outperform» auf «Neutral». Man schätze die Nachfrage in den USA und Westeuropa nun vorsichtiger ein, hiess es zur Begründung. In einem Analystenkommentar von Wachovia wurde die Einstufung von «Outperform» auf «Market Perform’zurückgenommen. Am Freitag waren Caterpillar nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen um mehr als acht Prozent gestiegen.
Merck & Co zeigten sich kaum verändert mit minus 0,05 Prozent bei 39,74 Dollar. Der Pharmakonzern hatte im ersten Vierteljahr bei einem gestiegenen Umsatz mehr verdient als im Vorjahr. Je Aktie gerechnet ergab sich vor Sonderposten ein Gewinn von 0,89 Dollar nach 0,84 Dollar im Vorjahr. Damit übertraf Merck & Co die durchschnittlichen Analystenerwartungen von 0,85 Dollar pro Aktie. Boeing verteuerten sich um 0,34 Prozent auf 78,93 Dollar. Der Flugzeugbauer hatte von dem Leasing-Unternehmen Aviation Capital Group (ACG) einen Auftrag für 17 Flugzeuge erhalten. Die Jets vom Typ 737 hätten nach Listenpreisen einen Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar, teilten die Unternehmen mit. (awp/mc/ps)