Der Markt habe auf konkrete Fortschritte im Fall von Griechenland gewartet, sagte ein Börsianer. Nun schaue es so aus, als sei es endlich so weit. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte betont, dass er fest damit rechne, dass Griechenland vor der Staatspleite bewahrt werden kann.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) verbuchte ein Plus von 0,93 Prozent auf 11.148,35 Punkte, der breiter gefasste S&P-500-Index legte um 1,10 Prozent auf 1,204,43 Zähler zu. Auch an der Nasdaq wurden Kursgewinne verbucht: Der Nasdaq-100-Index stieg um 1,26 Prozent auf 2.032,87 Punkte, der Composite-Index notierte 0,91 Prozent höher bei 2.494,17 Punkten.
Leicht nach unten ging es für den weltgrössten börsennotierten Ölkonzern ExxonMobil nach Zahlen. Die Papiere sanken um 0,20 Prozent auf 69,05 US-Dollar. Das Unternehmen hatte seinen Gewinn im ersten Quartal dank höherer Ölpreise kräftig gesteigert. Allerdings hatten Analysten mehrheitlich ein noch besseres Ergebnis erwartet.
Enttäuschend fiel auch der präzisierte Jahresausblick des US-Konsumgüterherstellers Procter & Gamble (P&G) aus. Den Papieren brachte das einen Verlust von 2,66 Prozent auf 61,49 Dollar. Ein Analyst sagte, dass aber selbst die enttäuschenden Nachrichten von zwei Schwergewichten wie ExxonMobil und Procter & Gamble den insgesamt positiven Eindruck der Berichtssaison nicht trüben könnten.
Der weltgrösste Kreditkarten-Anbieter Visa kehrt nach eigenen Angaben unterdessen langsam zur Normalität zurück. Doch Anleger honorierten das gute Quartalsergebnis zunächst nicht. Die Papiere sanken um 0,88 Prozent auf 92,79 Dollar.
Zulegen konnten Motorola-Aktien, nachdem der Handyhersteller nach dem Vorjahresverlust einen Quartalsgewinn ausgewiesen und mehr Smartphones als erwartet verkauft hatte. Motorola-Titel stiegen um 4,91 Prozent auf 7,26 Dollar. Positiv entwickelten sich auch Papiere der Potash Corporation of Saskatchewan . Der weltgrösste Düngemittelhersteller hatte dank gestiegener Nachfrage einen deutlichen Gewinnanstieg verbucht.
Auch Bristol-Myers Squibb (BMS) stiegen deutlich, und zwar um 5,92 Prozent auf 25,78 Dollar. Der US-Pharmakonzern hatte den Gewinn stärker gesteigert als es am Markt erwartet worden war. Nach oben ging es auch für Titel des US-Lebensmittelkonzerns Kellogg und der Fastfood-Kette Burger King nach Zahlen. Erstere stiegen um 3,88 Prozent auf 54,62 Dollar, letztere gewannen 4,45 Prozent auf 21,61 Dollar.
Mit Blick auf den Smartphone-Hersteller Palm dürfte eine geplante Übernahme die Fantasie einiger Börsianer angeregt haben. Palm will sich zum Wert von 1,2 Milliarden Dollar vom Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) übernehmen lassen. Gleichzeitig würde HP mit der Übernahme seine eigenen Ambitionen im boomenden Smartphone-Markt unter Beweis stellen. Das Unternehmen hat es insbesondere auf das neue Handy-Betriebssystem WebOS von Palm abgesehen. Palm-Aktien sprangen um 24,41 Prozent auf 5,76 Dollar, Titel von Hewlett-Packard verloren dagegen 0,77 Prozent auf 52,87 Dollar. (awp/mc/pg/29)