US-Schluss: Nach der Rally legen Anleger Pause ein

US-Schluss: Nach der Rally legen Anleger Pause ein

New York – Die Stagnation auf hohem Niveau am US-Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte fortgesetzt. Der Dow Jones Industrial zeigte sich am Mittwoch mit 27’492,56 Punkten letztlich unbewegt. Am Vortag war der US-Leitindex zunächst noch auf ein Rekordhoch gestiegen, hatte die Gewinne anschliessend aber wieder eingebüsst.

Händler sprachen von einer überfälligen Pause nach den hohen Kursgewinnen der vergangenen Wochen. Zudem habe es weder von der Konjunktur noch von den Quartalsberichten der Unternehmen wegweisende Impulse gegeben. Gleichwohl könnte die Rally demnächst weitergehen: Die Bank HSBC wies darauf hin, dass nach hohen Gewinnen des Dow bis Ende Oktober in den allermeisten Fällen die Monate November und Dezember weitere Kursgewinne bescheren.

Der den breiteren Markt widerspiegelnde S&P 500, der am Montag ein Rekordhoch erklommen hatte, lag am Ende mit 0,07 Prozent im Plus bei 3076,78 Punkten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gab nach einem Rekordhoch am Vortag um 0,17 Prozent auf 8196,03 Punkte nach.

Thema des Tages war eine mögliche Übernahme in der Computerbranche: Der unter Druck stehende Kopierer- und Druckerhersteller Xerox könnte laut einem Zeitungsbericht nach dem traditionsreichen PC-Hersteller HP Inc greifen. Xerox erwäge eine Offerte in bar sowie in Aktien für HP, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Noch sei aber keine Entscheidung getroffen worden. Der Zeitung zufolge soll der Kaufpreis unter 23 US-Dollar je HP-Aktie liegen.

HP-Aktien sprangen daraufhin um 6,4 Prozent auf 19,57 Dollar und erreichten zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Ende Juli. Xerox-Aktien legten um 3,6 Prozent zu. Ein Zusammenschluss könnte beiden Unternehmen, die mit dem Wandel der Branche ringen, frischen Schwung verleihen. Zudem wären in überlappenden Geschäftsfeldern deutliche Einsparungen möglich.

Aktien von Uber sanken dagegen auf den niedrigsten Stand ihrer noch kurzen Börsengeschichte. Zur Handelseröffnung waren die Papiere um bis zu 8,7 Prozent auf 25,58 US-Dollar abgesackt. Zuletzt betrug der Verlust der Aktien des Online-Vermittlers zur Personenbeförderung noch knapp 4 Prozent.

An diesem Mittwoch endete die Stillhaltefrist für Aktionäre, die vor sechs Monaten die Papiere gekauft hatten. Gezeichnet hatten die Investoren die Titel seinerzeit zu 45 US-Dollar. Damit beläuft sich der Kursverlust seitdem auf rund 40 Prozent. Bereits am Vortag waren die Aktien auf den tiefsten Stand seit dem Börsengang gefallen. Auslöser der Verkäufe waren ein hoher Verlust im dritten Quartal und enttäuschende Kundenzahlen gewesen.

Auf die Verkaufszettel gerieten die Titel der Öl- und Gasbranche in Folge des schwachen Ölpreises. Unerwartet hohe Rohöllagerbestände in den USA hatten auf den Ölpreis gedrückt. Schwergewichte wie Exxon Mobil, Chevron, Occidental und Conoco Phillips büssten zwischen 1,5 und 5,5 Prozent ein.

Aktien von Coty schnellten um fast 14 Prozent nach oben. Der Kosmetikkonzern hatte mit seinem Gewinn im ersten Geschäftsquartal positiv überrascht. Analysten lobten die gestiegen Profitabilität. Laut dem Unternehmen soll es zudem reges Interesse an einer zum Verkauf stehenden Sparte und dem Brasilien-Geschäft geben.

Der Euro bewegte sich im späten US-Handel kaum noch und wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,1068 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1090 (Dienstag: 1,1109) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9017 (0,9002) Euro gekostet. Am Rentenmarkt erholten sich richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 11/32 Punkte auf 98 8/32 Punkte und rentierten mit 1,819 Prozent. (awp/mc/ps)

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