US-Eröffnung: Kursverluste nach negativen Meldungen aus der Bankenbranche

Mit dem US-Fonds Texas Pacific Group (TPG) hat B&B zudem einen der weltgrössten Finanzinvestoren ins Boot geholt. Die Nachricht habe bei den Anlegern die Sorge vor einer Verschärfung der Krise an den Finanzmärkten verstärkt, hiess es von Händlern. Dagegen hätten etwas positiver als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA mit einer überraschend guten Stimmung der Einkaufsmanager die Kurse kaum bewegt.


Der Dow Jones Industrial (DJIA) fiel zuletzt um 0,92 Prozent auf 12.521,65 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab 0,93 Prozent auf 1.387,37 Punkte nach. An der Technologiebörse Nasdaq rutschte der Composite-Index um 1,07 Prozent auf 2.495,1 Zähler. Der NASDAQ 100 verlor 1,07 Prozent auf 2.010,83 Zähler.


Im frühen Handel zählten die Aktien der grossen US-Banken zu den Verlierern an der New Yorker Börse. Die Papiere der Citigroup mussten nach der Gewinnwarnung der britischen Bradford & Bingley 1,87 Prozent auf 21,48 Dollar abgeben. Ähnlich starke Verluste gab es bei den Aktien der Bank of America mit einem Minus von 1,65 Prozent auf 33,44 Dollar. Noch härter traf die Gewinnwarnung die Papiere der Investmentbank Lehman Brothers. Sie rutschten im frühen Handel um 2,61 Prozent auf 35,85 Dollar.


Bei der US-Bank Wachovia fallen die Kursverluste mit 4,12 Prozent auf 22,81 Dollar mit am schlimmsten aus. Neben der Gewinnwarnung aus Grossbritannien belastet den Kurs der Wachovia-Aktien auch ein Wechsel im Management. Lanty Smith – bislang Chairman – übernimmt übergangsweise den Posten des bisherigen Vorstandschefs Ken Thompson. Thompson trete «auf Bitten des Verwaltungsrates» zurück, hiess es in einer Mitteilung. Dies sei ein weiterer Rückschlag für den US-Finanzsektor, sagte ein Händler. Zur Begründung der Trennung hiess es von der Bank, ausschlaggebend sei kein einzelnes Ereignis gewesen, sondern eine «Reihe von Enttäuschungen und Rückschlägen», die das Geschäft belastet hätten.


Dann gerieten die Aktien von ImClone Systems im Schatten der Konferenz der American Society of Clinical Oncology (ASCO) massiv unter Druck. Händler führten als Belastung eine auf der ASCO-Konferenz präsentierte Studie an, in der das Medikament Avastin des Schweizer Konkurrenten Roche in Kombination mit Chemotherapie besser abgeschnitten habe. ImClone-Aktien rutschten zuletzt 5,87 Prozent auf 41,02 Dollar.


Unter den Pharmawerten zählten auch die Aktien von Mylan zu den Gewinnern am Markt. Der Konzern übernimmt das Generikageschäft von der Darmstädter Merck KGaA in Zentral- und Osteuropa. Damit werde die 2003 zugesicherte Option zum Kauf dieser drei Geschäftsbereiche in Anspruch genommen, hiess es. Mylan-Aktien verloren 1,50 Prozent auf 13,15 Dollar.


Gegen den schwachen Trend zum Wochenauftakt konnten die Aktien von General Motors (GM) hingegen im frühen Handel zulegen. Zuletzt sprangen die Papiere des weltgrössten Autobauers um 0,64 Prozent auf 17,22 Dollar nach oben. Den Auslöser für die Kauflaune sehen Händler in einem Artikel im US-Anlegermagazin «Barron’s». Hier gab es zuletzt ein Kaufempfehlung an die Leser. Die GM-Aktie erreichte zum Handelsauftakt ein Tageshoch bei 17,87 Dollar. Die Papiere des Autobauers dürfte in den kommenden Monaten von Sparmassnahmen mit einem massiven Stellenabbau profitieren, hiess es in dem Artikel. (awp/mc/ps)

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