US-Eröffnung: Kursverluste – Sorgen über Kreditmärkte flammen wieder auf
Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,30 Prozent auf 13.480,24 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab 1,42 Prozent auf 1.476,17 Zähler ab. An der NASDAQ verlor der Composite-Index 0,74 Prozent auf 2.593,64 Punkte. Der Auswahlindex NASDAQ 100 sank um 0,68 Prozent auf 1.973,79 Punkte.
Auslöser der jüngsten Befürchtungen waren Meldungen, wonach die französische Grossbank BNP Paribas die Rücknahme von Anteilen einiger Fonds eingestellt hat, die in den in Turbulenzen geratenen US-Markt für Hypothekenkredite niedriger Bonität investiert hatten. Omer Bhatti, Senior Händler bei WorldSpreads, sagte: «Offensichtlich sind die Anleger in den USA darüber besorgt, dass mit dem französischen Bankenkonzern das erste grosse Finanzinstitut ausserhalb der USA so negativ von der Immobilienkrise beeinflusst wurde.`
Vor dem Hintergrund der Sorgen um den US-Kreditmarkt profitierten Aktien von American International Group im frühen US-Handel von guten Quartalszahlen und konnten sich mit plus 0,12 Prozent auf 66,56 US-Dollar behaupten. Der Versicherer hatte am Mittwoch einen Gewinnsprung um 34 Prozent im zweiten Quartal vorgelegt und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen. Der Präsident des Versicherungskonzernz, Martin Sullivan, versuchte ausserdem die Sorgen der Anleger über das Engagement des Versicherers auf dem Markt für Hypotheken mit geringer Bonität zu zerstreuen.
Aktien von Home Depot verloren 6,03 Prozent auf 35,52 Dollar. Die Baumarktkette hatte mitgeteilt, sie werde möglicherweise die Bedingungen des Verkaufs seiner HD-Supply-Sparte ändern. Möglicherweise werde der Preis von 10,33 Milliarden Dollar gesenkt. Im Juni hatte Home Depot angekündigt, die Sparte an eine Gruppe von Finanzinvestoren verkaufen zu wollen.
Wal-Mart Stores gaben 1,65 Prozent auf 47,62 Dollar ab. Die Einzelhandelskette lag mit einem Umsatzwachstum bei vergleichbaren Flächen von 1,9 Prozent über den Erwartungen von Analysten. Bekleidung und Einrichtungsgegenstände hätten sich aber wieder schwach entwickelt. Dieser Trend dürfte sich im dritten Geschäftsquartal fortsetzen, so das Unternehmen. Aktien von Pacific Sunwear of California verloren 3,89 Prozent auf 16,56 Dollar. Die Umsätze waren im Juli überraschend zurückgegangen.
Titel von Fannie Mae und Freddie Mac gerieten ebenfalls unter Druck .US-Politiker fordern, dass die unter öffentlicher Kontrolle stehenden Hypothekenbanken zunächst Reformen durchsetzen solle, bevor sie ihr Investmentportfolio erweitern dürfen. Nach Einschätzung eines Analysten von Morgan Stanley dürften die Einschränkungen aber bald aufgehoben werden, die den beiden Hypothekenbanken verbieten, weitere Kredite zu kaufen und damit zur Stabilität auf dem Hypothekenmarkt beizutragen. Fannie Mae gaben 0,52 auf 66,40 Dollar ab. Titel von Freddie Mac verloren 0,35 Prozent auf 62,42 Dollar.
Papiere von News Corp konnten sich trotz guter Zahlen dem negativen Gesamttrend ebenfalls nicht entziehen und verloren 0,96 Prozent auf 22,58 Dollar. Der von Rupert Murdoch kontrollierte Konzern erhöhte die Umsätze und Gewinne im Schlussquartal und im gesamten Geschäftsjahr 2006/2007 (30. Juni) mit Hilfe solider internationaler Kabelfernsehoperationen und einer deutlichen Besserung bei der italienischen Sky Italia kräftig.
Aktien von Best Buy legten hingegen um 0,93 Prozent auf 45,69 Dollar zu. Der Elektroeinzelhändler hatte den Ausblick für das Jahr 2008 bestätigt. Von Thomson Financial befragte Experten rechnen mit einem Gewinn je Aktie zwischen 2,95 und 3,15 Dollar. Einige Analysten äusserten sich jedoch skeptisch und verwiesen auf den starken Preiskampf bei Fernsehgeräten.
Titel von Cablevision gaben 1,53 Prozent auf 33,48 Dollar ab. Das Analysehaus Wachovia Securities hatte die Titel von «Outperform» auf «Market Perform» abgestuft. Zur Begründung hiess es, angesichts der schwachen Quartalsergebnisse werde es wahrscheinlich kein Kaufangebot für den Kabelfernseh-Betreiber geben. (awp/mc/ab)