US-Eröffnung: Leichte Gewinne – Gemischte Daten, Bernanke-Aussagen

Der moderate Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen und die Schwäche im Industriesektor liessen die Anleger über die weitere Entwicklung der Konjunktur rätseln, sagten Händler. Positiv seien Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke aufgenommen worden, der die jüngsten Bemühungen der Banken, ihre Barmittelbestände zu erhöhen, «ermutigend» nannte.


Der Dow Jones Industrial (DJIA) gewann zuletzt 0,11 Prozent auf 12.912,87 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,21 Prozent auf 1.411,57 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq legte der Composite-Index um 0,32 Prozent auf 2.504,77 Zähler Punkte zu. Der NASDAQ 100 gewann 0,36 Prozent auf 2.004,59 Zähler.


Der Empire State Index, der die Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York misst, war im Mai stärker als erwartet gefallen. Die Industrieproduktion im April ging ebenfalls unerwartet deutlich zurück. Dagegen stieg der Philadelphia-Fed-Index im Mai stärker als prognostiziert.


CBS litten unter Akquisitionsplänen und gaben um 3,99 Prozent auf 23,83 US-Dollar nach. Der TV-Konzern will sein Online-Geschäft massiv ausbauen und für rund 1,8 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) den börsennotierten Internet-Anbieter CNET Networks übernehmen. Dessen Aktionäre sollen 11,50 Dollar je Anteilsschein bekommen, was einem Aufschlag von 45 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch entspricht. Die CNET-Führung stimmte dem Angebot bereits zu – die Aktie schoss um 43,77 Prozent auf 11,43 Dollar hoch.


Für Yahoo! ging es angesichts neu stimulierter Übernahmehoffnungen um 1,14 Prozent auf 27,45 Dollar hoch. Der streitbare US-Milliardär Carl Icahn setzt zum offenen Machtkampf mit dem Internet-Konzern an. Die Yahoo!-Führung habe mit ihrer Ablehnung einer Übernahme durch Microsoft das Vertrauen der Aktionäre verloren, schrieb Icahn in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an den Yahoo!-Verwaltungsrat. Der Investor will nun die vor knapp zwei Wochen geplatzte Milliardenübernahme doch noch erzwingen. Er werde seine Beteiligung an Yahoo! weiter massiv aufstocken und plane vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörde FTC den Kauf von Yahoo!-Aktien für insgesamt 2,5 Milliarden Dollar. Bereits in den vergangenen Tagen habe er rund 59 Millionen Aktien erworben, was einer Beteiligung von etwas mehr als vier Prozent entspricht. Microsoft gewannen 0,30 Prozent auf 30,02 Dollar.


Agilent Technologies legten nach der positiv aufgenommenen Bilanzvorlage um 6,95 Prozent auf 34,79 Dollar zu. Das Messtechnikunternehmen hatte im zweiten Geschäftsquartal die Markterwartungen übertroffen. Mit plus 1,13 Prozent auf 44,75 Dollar zeigten sich J.C. Penney-Papiere von Zahlen für das erste Quartal ebenfalls beeindruckt. Der Gewinn je Aktie aus dem fortgeführten Geschäft von 0,54 Dollar übertraf die Analystenerwartungen von 0,50 Dollar. Für den Rest des Jahres erwartet der Einzelhändler allerdings «schwierige» Bedingungen. Tiffany & Co honorierten die Anhebung des Ausblicks für das erste Quartal mit einem Kursplus von 5,63 Prozent auf 48,43 Dollar.


General Electric (GE) verloren hingegen 0,31 Prozent auf 32,41 Dollar. Dem «Wall Street Journal» zufolge sucht der US-Mischkonzern einen Käufer für seine Haushaltsgeräte-Sparte. Das Unternehmen könne durch die Veräusserung fünf bis acht Milliarden US-Dollar einnehmen, so die Zeitung. Die US-Investmentbank Goldman Sachs werde eine Auktion für die Sparte durchführen.


Ein negativer Analystenkommentar belastete Palm. Die Aktie des Taschencomputer-Herstellers verlor 1,37 Prozent auf 5,74 Dollar, nachdem die UBS sie von «Neutral» auf «Sell» abgestuft und das Kursziel von 5 Dollar beibehalten hatte. Dagegen gewannen Chevron Corp. 0,62 Prozent auf 98,33 Dollar. Die UBS hatte die Aktie des Ölkonzerns von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 100 auf 115 Dollar angehoben. (awp/mc/pg)

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