Im Vorfeld des Handelsstarts hatten Händler bereits mit einem leichteren Start gerechnet, da die Quartalszahlen von Google und Advanced Micro Devices (AMD) zwar die Konsenserwartungen erfüllt hätten, einige Anleger aber auf noch bessere Ergebnisse gehofft hatten. Übernahmeaktivitäten sowie Meldungen über steigende IT-Ausgaben konnten die Verluste nur kurzzeitig eindämmen. Zahlen der Bank of America und von General Electric (GE) trugen jedoch nicht entscheidend zur Richtungsfindung bei.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) notierte 0,54 Prozent niedriger bei 11.084,34 Punkten. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es um 1,02 Prozent auf 1.199,29 Punkte nach unten. An der Nasdaq fiel der Composite-Index um 0,80 Prozent auf 2.495,67 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq-100-Index büsste 0,69 Prozent auf 2.024,49 Zähler ein.
Bankenaktien rückten nach Vorwürfen der US-Börsenaufsicht SEC in Verbindung mit Goldman Sachs in den Mittelpunkt. Aktien von Goldman büssten daraufhin 9,05 Prozent auf 167,60 Dollar ein, während auch andere Banken an das Ende des Dow Jones abrutschten.
Dass der Internetsuchmaschinen-Betreiber Google im abgelaufenen Quartal unterm Strich knapp zwei Milliarden US-Dollar verdiente und damit 38 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, beeindruckte den Markt nicht. Google-Aktien fielen um 5,87 Prozent auf 560,34 US-Dollar. Analysten reagierten skeptisch. So wies Emil Heppel von der Landesbank Berlin auf deutlich gestiegene Kosten und die stark expansive Geschäftspolitik als Unsicherheiten hin. Barclays senkt das Kursziel für die Aktie von 675 auf 650 Dollar, während Merrill Lynch und die Deutsche Bank ihre Kursziele anhoben.
Auch die Anteilsscheine des Chipherstellers Advanced Micro Devices (AMD) notierten 7,28 Prozent im Minus bei 9,42 Dollar, obwohl beim Umsatz im ersten Quartal die Markterwartung übertroffen wurde. Nach den guten Zahlen argumentierten Händler mit Gewinnmitnahmen.
Ebenfalls mit Abgaben notierten die Titel der Bank of America. Nach zwei Verlustquartalen wies die Bank zwar einen deutlich höheren Gewinn aus als von Experten erwartet. Doch die Sorge vor Kreditausfällen und zahlungsunfähigen Kreditkartenkunden drückte den Kurs um 3,85 Prozent auf 18,73 Dollar.
Der Mischkonzern General Electric (GE) meldete ebenfalls einen deutlich höher als erwarteten Quartalsgewinn, enttäuschte allerdings etwas mit seinem Umsatz. Die Aktien verloren 2,41 Prozent auf 19,03 Dollar.
Positives kam von Mattel. Puzzles, Brettspiele und Filmhelden füllten dem weltgrössten Spielwaren-Hersteller im ersten Quartal die Kassen. Die Aktie gewann 2,44 Prozent auf 24,33 Dollar.
Mit Blick auf Übernahmeaktivitäten zogen die Aktien von Oracle und Phase Forward Aufmerksamkeit auf sich. Der Software-Hersteller will den Anbieter von Datenmanagement-Lösungen für die Pharmaindustrie für rund 685 Millionen Dollar oder 17,00 US-Dollar je Aktie in bar übernehmen. Oracle-Titel legten 0,11 Prozent auf 26,23 Dollar zu. Anleger von Phase Forward freuten sich über ein Kursplus von 28,52 Prozent auf 16,81 Dollar. (awp/mc/pg/30)