Zudem machten Spekulationen die Runde, dass Unternehmen zukünftig ihre Vermögenswerte nicht mehr mit dem aktuellen Marktwert, sondern mit dem Buchwert in die Bilanz einstellen könnten. Zum Handelsstart hatten noch schwache Konjunkturdaten und ein negativ aufgenommener Pressebericht zur Bank of America für Verluste an der Wall Street gesorgt.
Der Leitindex Dow Jones stieg zuletzt um 0,37 Prozent auf 7.986,05 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,70 Prozent auf 838,02 Zähler. An der NASDAQ legte der Composite-Index um 1,20 Prozent auf 1.533,26 Punkte zu. Der NASDAQ 100 gewann 1,38 Prozent auf 1.232,21 Punkte.
Papiere der Bank of America stürzten um 9,57 Prozent auf 4,25 Dollar ab. Zwischenzeitlich war die Aktie sogar auf den tiefsten Stand seit 1984 gefallen. Börsianer verwiesen auf einen Bericht des «Wall Street Journal» (WSJ) vom Vortag, dem zufolge Vertreter der damaligen US-Regierung im September starken Druck auf das Institut ausgeübt haben sollen, die angeschlagene Investmentbank Merrill Lynch komplett zu übernehmen. Bisher waren weder Regierungsstellen noch Vertreter der Bank of America für eine Stellungnahme zu erreichen. Bereits am Vortag hatten Gerüchte über eine drohende Verstaatlichung die Aktie belastet.
Für Aktien von Cisco Systems ging es nach einem Gewinnrückgang sowie einem düsteren Blick in die Zukunft um unterdurchschnittliche 0,44 Prozent auf 15,91 Dollar nach unten. Der weltgrösste Netzwerkausrüster hatte im abgelaufenen Geschäftsquartal wegen der Wirtschaftskrise einen heftigen Einbruch bei Gewinn und Umsatz erlitten und für das laufende Quartal vor einer Verschärfung dieser Entwicklung gewarnt.
Burger King verloren wegen eines Gewinneinbruchs im vergangenen Quartal und einer gesenkten Jahresprognose 4,80 Prozent auf 20,81 Dollar. Schuld am zehnprozentigen Ergebnisrückgang waren nach Angaben des Unternehmens auch Währungseffekte. Der Gewinn je Aktie (EPS) soll im laufenden Geschäftsjahr nun zwischen 1,44 und 1,49 Dollar liegen. Wegen der Währungseffekte seien es rund 0,10 Dollar weniger als bisher erwartet. Titel des Konkurrenten McDonald’s verloren 0,73 Prozent auf 57,44 Dollar.
Dagegen legten Wal-Mart Stores um 4,09 Prozent auf 48,32 Dollar zu. Der Einzelhändler hatte seinen Umsatz auf vergleichbarer Ladenfläche im Januar leicht steigern können. Gap-Titel honorierten die Zahlenvorlage mit Gewinnen von 3,57 Prozent auf 11,03 Dollar. Die Modekette hatte zwar mit einem Umsatzeinbruch auf vergleichbarer Fläche um 23 Prozent im Januar die Markterwartungen enttäuscht. Der Gewinn je Aktie für 2008 fiel allerdings etwas besser als erwartet aus.
Visa-Titel verteuerten sich dank guter Zahlen um 7,88 Prozent auf 53,00 Dollar. Der weltgrösste Kreditkartenanbieter hatte trotz der globalen Konjunkturkrise zum Jahresende 2008 mit einem Gewinnsprung die Erwartungen der Analysten übertroffen. Zudem bestätigte Visa seine Ergebnisprognose von mindestens 20 Prozent mehr Gewinn für das laufende Geschäftsjahr. Papiere des Konkurrenten Mastercard gewannen trotz eines deutlichen Ergebnisrückgangs 7,93 Prozent auf 151,26 Dollar. Im Vorjahr hatte das Unternehmen allerdings durch einen Beteiligungsverkauf einen hohen Einmalgewinn erzielt. (awp/mc/pg/29)