Insgesamt aber stellen sich laut Analysten Investoren nach einer Sechs-Monats-Rally inzwischen die Frage, inwieweit weitere Kurssteigerungen überhaupt noch zu rechtfertigen seien. Der Markt versuche derzeit zu entscheiden, ob weitere Gewinne berechtigt seien, so die Experten.
Der Dow Jones legte zuletzt 0,47 Prozent auf 9.830,10 Punkte zu und brachte damit das bisherige Wochenplus auf 2,34 Prozent. Sowohl der marktbreite S&P-500-Index als auch die Technologiebörsen waren zeitweise ins Minus abgerutscht. Der S&P stand zuletzt bei 1.068,62 Punkten um 0,29 Prozent höher. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der breit angelegte Composite-Index 0,12 Prozent auf 2.129,22 Zähler. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,20 Prozent auf 1.724,46 Punkte nach oben.
Auf Unternehmensseite standen erneut insbesondere Technologiewerte wie Palm im Fokus der Anleger. Der Smartphone-Hersteller fuhr auf seinem Sanierungskurs den bereits neunten Quartalsverlust in Folge ein und wurde dafür von den Marktteilnehmern mit einem Kursverlust von 3,88 Prozent auf 13,88 US-Dollar abgestraft. Allerdings fielen die Zahlen zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres nicht ganz so schlecht aus wie von Experten befürchtet. Für das zweite Geschäftsquartal lieferte Palm lediglich einen durchwachsenen Umsatzausblick. Das Top-Modell von Palm gilt als einer der stärksten Herausforderer des Erfolgshandys iPhone von Apple . Apple-Aktien legten indes leicht um 0,38 Prozent auf 185,25 Dollar zu.
Yahoo litten mit minus 3,49 Prozent auf 16,89 Dollar unter den jüngsten Nachrichten von Google. Betreiber von Webangeboten können künftig über den Suchmaschinengiganten freie Flächen für grafische Online-Werbung anbieten. Google setzt seit Monaten auf den Ausbau der Vermarktung von grafischen Werbeelementen, um der Rezession im Werbemarkt entgegenzusteuern. Damit verschärft der weltweit führende Suchmaschinenanbieter den Wettbewerb mit Yahoo und Microsoft oder Spezialanbietern wie Adscale. Die Aktien von Google hielten sich mit einem moderaten Gewinn von 0,34 Prozent auf 493,37 Dollar im positiven Terrain. Microsoft zeigten sich mit einem Abschlag von 0,04 Prozent auf 25,29 Dollar nicht ganz so stark belastet.
Papiere aus dem Luftfahrtsektor trugen ebenfalls zum schwächeren Marktgeschehen bei: Nach dem Kurssprung von knapp 20 Prozent am Vortag gaben die Anteilsscheine der AMR , dem Mutterkonzern von American Airlines, um 6,48 Prozent auf 8,23 Dollar nach. Im Kampf um den Einstieg bei der angeschlagenen Japan Airlines (JAL) schliesst sich die US-Airline Insidern zufolge mit British Airways und der australischen Qantas Airways zusammen. Gemeinsam wollten sie JAL frisches Kapital und neue Geschäftsverbindungen verschaffen, verlautete am Freitag aus informierten Kreisen.
Boeing fielen um 1,34 Prozent auf 52,17 Dollar zurück und litten unter den jüngsten Aussagen von Konkurrent EADS zur künftigen Flugzeugproduktion. Airbus schliesst weitere Produktionskürzungen wegen der Wirtschaftskrise nicht aus. Der Chef der EADS-Tochter, Tom Enders, sagte dem «Wall Street Journal»: «Ich denke, wir haben noch zwei schwierige Jahre vor uns.»
Zu den Lichtblicken am Markt gehörten nach positiven Analystenkommentaren die Aktien von Procter & Gamble und Chevron Corp. . Procter & Gamble kletterten um 3,31 Prozent auf 57,37 Dollar. Die Citigroup hatte zuvor die Aktien zum Kauf empfohlen und erklärt, Anleger sollten sich auf ein neues Kursfeuer einstellen. Chevron arbeiteten sich um 1,61 Prozent auf 73,13 Dollar vor, nachdem die Experten der Credit Suisse die Aktien auf «Outperform» hochgestuft und das Kursziel von 70,00 auf 80 Dollar angehoben hatten. (awp/mc/pg/25)