Der marktbreite S&P-500-Index büsste 1,57 Prozent auf 829,30 Zähler ein. An der Technologiebörse NASDAQ verlor der Composite-Index 2,04 Prozent auf 1.588,76 Punkte. Der NASDAQ 100 sank um 1,88 Prozent auf 1.291,43 Zähler.
Aktien von Sun Microsystems brachen um 23,09 Prozent auf 6,53 US-Dollar ein. Die Milliarden-Übernahme des Server-Spezialisten durch den IT-Giganten IBM droht zu scheitern. Die zwei US-Konzerne könnten sich nicht auf einen Preis einigen, hiess es übereinstimmend in US-Medien. Der Sun-Verwaltungsrat habe die Verhandlungen am Wochenende abgebrochen. IBM habe daraufhin seine Offerte von zuletzt sieben Milliarden Dollar (5,2 Mrd Euro) zurückgezogen, berichteten etwa das «Wall Street Journal» und die «New York Times» unter Berufung auf Insider. Die Berater beider Seiten seien allerdings noch in Kontakt und die «Situation im Fluss». Die IBM-Papiere verloren 1,51 Prozent auf 100,68 Dollar.
Eine negative Bankenstudie von Calyon Securities drückte die Branchentitel teilweise ins Minus. Analyst Mike Mayo nahm die Beobachtung des US-Bankensektors mit «Underweight» auf . Damit trage er den anhaltenden Folgen aus den gestiegenen Risiken Rechnung, die die Institute in verschiedenen Bereichen eingegangen seien, so der Experte. Während einige Hypothekenprobleme in den Hintergrund träten, dürften sich die Probleme in anderen Bereichen noch verschärfen. Möglicherweise würden die Massnahmen der neuen US-Regierung auch weniger helfen als erwartet. Die Aktie der Citigroup, die Mayo mit «Underperform» und einem Kursziel von 3 Dollar bewertet, fiel um 2,46 Prozent auf 2,78 Dollar. Für JPMorgan-Titel (Underperform», Ziel 24 Dollar) ging es um 1,71 Prozent auf 28,78 Dollar bergab. Papiere der Bank of America («Underperform», Ziel 8 Dollar) konnten nach Anfangsverlusten indes um 0,13 Prozent auf 7,61 Dollar zulegen.
Auch in anderen Sektoren sorgten Analystenkommentare für Druck. Cisco-Systems-Papiere verloren 5,73 Prozent auf 17,12 Dollar , nachdem Goldman Sachs die Titel des Technologie-Unternehmens aus Bewertungsgründen von der «Conviction Buy List» genommen und auf «Neutral» abgestuft hatte beim weiter gültigen Kursziel von 18 Dollar. Für Anteilsscheine von American Express ging es um 2,94 Prozent auf 14,88 Dollar nach unten. Das Analysehaus Jefferies hatte für die Aktie des Kreditkarten-Unternehmen das Kursziel von 14,00 auf 12,50 Dollar gekürzt und auf die schwächeren Kreditmarkt-Aussichten sowie das gebremste Konsumverhalten verwiesen. Die Anlageempfehlung lautet «Underperform». Bei Papieren des Konkurrenten Visa sorgte ein drohendes EU-Bussgeld für Kursverluste von 1,96 Prozent auf 58,90 Dollar.
Im Automobilsektor liessen indes freundlich aufgenommene Nachrichten Aktien von General Motors (GM) an der Dow-Spitze um 6,67 Prozent auf 2,24 Dollar steigen. In Washington steht ein Treffen der Manager des Zulieferers Delphi und des angeschlagenen Autobauers mit der von der US-Regierung eingerichteten Auto-Task-Force auf der Tagesordnung. Der neue GM-Chef, Fritz Henderson, sagte zudem am späten Sonntagabend, eine Pleite des Detroiter Autobauers sei nicht zwangsläufig.
Gegen den negativen Trend verteuerten sich auch Titel von Bristol-Myers Squibb (BMS) um 0,89 Prozent auf 20,35 Dollar. Der US-Pharmakonzern darf das Schizophrenie-Mittel Abilify in den USA länger als erwartet verkaufen. Der Konzern könne Abilify nun bis zum Patentablauf im April 2015 auf dem Heimatmarkt vertreiben, teilte Bristol-Myers Squibb mit. Dazu sei eine Vereinbarung mit dem japanischen Pharmahersteller Otsuka getroffen worden. Unter anderem zahlt Bristol-Myers Squibb dem japanischen Medizinunternehmen 400 Millionen US-Dollar. Die US-Verkaufsrechte sollten ursprünglich im November 2012 an den Entwickler des Medikaments zurückgehen. (awp/mc/ps/26)