Zuvor hatten bereits die Monatsdaten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP enttäuscht, die als Indikator für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht gelten. Der Beschäftigungsabbau im Privatsektor war demnach im September überraschend stark ausgefallen. Positiv überraschte nur, dass die US-Wirtschaft insgesamt im zweiten Quartal nicht so stark geschrumpft war wie bislang geschätzt. Doch das konnte die Missstimmung am US-Aktienmarkt nicht mehr wesentlich aufhellen.
Der US-Leitindex Dow Jones (DJIA) , der kurz nach Handelsstart noch bis auf 9.764,50 Punkte gestiegen war, fiel zuletzt um 1,22 Prozent auf 9.623,17 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index büsste 1,18 Prozent auf 1.048,07 Punkte ein. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der breit angelegte Composite-Index 1,23 Prozent auf 2.097,91 Zähler. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 1,17 Prozent auf 1.697,65 Punkte abwärts.
Ungeachtet der getrübten Gesamtmarktstimmung gewannen die Aktien von Nike nach positiv aufgenommenen Zahlen zum ersten Geschäftsquartal 7,32 Prozent auf 64,49 US-Dollar. Der weltgrösste Sportartikelhersteller hatte zwar beim Umsatz die Markterwartungen verfehlt, der Gewinn je Aktie war allerdings etwas höher ausgefallen als geschätzt. Goldman-Sachs-Analystin Michelle Tan hob nach den Zahlen die Aktie von «Neutral» auf «Buy» und das Kursziel von 61,00 auf 75,00 Dollar an. Das dominante Budget für Marketing sowie für Forschung und Entwicklung und die wieder neu aufkeimende Marktpräsenz böten sichtbares Langzeitwachstum, schrieb sie als Begründung und verwies auf den Aktienkurs, der hinter der allgemeinen Aktienmarktentwicklung bislang deutlich zurückgeblieben sei.
Micron Technology fielen dagegen nach Zahlenvorlage um 2,26 Prozent auf 8,21 Dollar. Händlern zufolge war der Verlust des Chipherstellers nicht so hoch wie erwartet ausgefallen, weshalb sie mit Blick auf die Kursverluste daher Gewinnmitnahmen vermuteten. Allerdings, so hiess es auch am Markt, seien einige Anleger möglicherweise enttäuscht gewesen, dass Micron keine Andeutungen über eine Erholung der Chippreise gemacht habe.
In den Fokus rückten auch die Titel der Bank of America (BoA) , da sie die Vermögensverwaltung ihres Investmentarms Columbia Management an den Finanzberater Ameriprise Financial verkauft. Der Kaufpreis soll zwischen 900 Millionen und 1,2 Milliarden US-Dollar liegen. Die Aktien der BoA gaben um 1,75 Prozent auf 16,86 Dollar nach.
Erneut sorgten zudem die Anteilsscheine von CIT für Wirbel und brachen um 37,27 Prozent auf 1,38 Dollar ein. Der um sein Überleben kämpfende US-Finanzierer will einem Pressebericht zufolge seinen milliardenschweren Schuldenberg abbauen und dürfte dafür die Kontrolle über das Unternehmen an seine Gläubiger verlieren. CIT plane, über einen Tausch von kurzfristigen in längerfristige Anleihen seine Verbindlichkeiten von derzeit rund 30 Milliarden Dollar um 30 bis 40 Prozent zu verringern, berichtet das «Wall Street Journal» in seiner Online-Ausgabe. Sollten allerdings nicht genügend Gläubiger dem Plan zustimmen, bliebe nur noch der Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts, schreibt das Blatt unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Erst am Dienstag waren nach einem Pressebericht Spekulationen über eine mögliche Fusion von CIT mit dem Immobilienfinanzierer IndyMac aufgekommen. (awp/mc/pg/29)