US-Eröffnung: Schwach – Hoher Gold- und Ölpreis, schwacher Dollar
Die Einzelhandelsumsätze sind im vergangenen Monat überraschend nach unten gegangen. Händler verwiesen darüber hinaus auf die gescheiterten Rettungsgespräche für den angeschlagenen börsennotierten Fonds Carlyle Capital. Der Dow Jones fiel um 1,21 Prozent auf 11.963,95 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,24 Prozent auf 1.292,50 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der NASDAQ 100 um 0,93 Prozent auf 1.719,03 Punkte. Der NASDAQ-Composite-Index sank um 0,92 Prozent auf 2.223,1 Zähler.
Gold- und Ölpreise stiegen auf neue Höchststände. Der Goldpreis erreichte bei seiner Rekordjagd in Richtung der Marke von 1.000 US-Dollar einen neuen Höchstwert bei 996,75 Dollar je Feinunze (etwa 31 Gramm). Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Öl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im April stand zeitweise bei 110,70 Dollar und damit so hoch wie nie zuvor. Derzeit sorgt die Furcht der Anleger vor einer ausgeprägten Wachstumsschwäche der USA für zahlreiche Rekordwerte an den Rohstoffmärkten, hiess es von Experten. Von Seiten der Konjunktur kamen mit Vorlage enttäuschender Daten negative Impulse. Die Einzelhandelsumsätze in den USA sanken im Februar überraschend.
Nach Einschätzung der Commerzbank setzt sich in den Vereinigten Staaten damit alles in allem die Abschwächung des Konsumwachstums fort. Die Postbank rechnet bis zum späten Frühjahr mit einer Konsumflaute in den USA. «Angesichts der Eintrübung am Arbeitsmarkt und Rekordständen beim Ölpreis wird sich die Laune der Konsumenten wohl nicht so schnell deutlich heben», hiess es in einer Analyse.
Die Analysten von Morgan Stanley sorgten mit negativen Kommentaren für starke Kursauschläge bei General Motors (GM) und American International Group (AIG) . Die GM-Aktien sackten nach einer negativen Äusserung durch die Investmentbank um 8,65 Prozent auf 19,12 Dollar ab und waren damit der schwächste Wert im Dow Jones. Zwischenzeitlich waren die Titel bis auf 19,07 Dollar abgerutscht – den tiefsten Stand seit April 2006. Analyst Jonathan Steinmetz von Morgan Stanley hatte das Kursziel von 30 auf 27 Dollar gesenkt. Zudem rechnet er nun für 2008 mit einem Verlust von 1,30 Dollar je Aktie, nachdem er bislang von einem Gewinn in derselben Höhe ausgegangen war.
American International Group (AIG) büssten 6,25 Prozent auf 40,95 Dollar ein, nachdem die Morgan Stanley-Experten die Einstufung von «Overweight» auf «Equalweight» und das Kursziel von 60 auf 50 Dollar gesenkt hatte. Die Verluste aus Credit Default Swaps (CDS) könnten höher ausfallen als vom Management erwartet, hiess es zur Begründung.
An der NASDAQ sanken Electronic Arts (EA) um 2,67 Prozent auf 45,95 Dollar. Der Videospiele-Hersteller hat nach eigenen Angaben ein zwei Milliarden Dollar schweres, feindliches Übernahmeangebot für den Konkurrenten Take-Two Interactive Software ab. Dieses richtete sich direkt an die Aktionäre, nachdem die Take-Two-Geschäftsführung die Offerte abgelehnt hatte. Sie zeigte sich zwar offen für Gespräche mit EA, wollte aber bis zum 30. April warten, wenn das neue Spiel «Grand Theft Auto IV» auf den Markt komme. Take-Two-Aktien gewannen 1,41 Prozent auf 25,25 Dollar. (awp/mc/pg)