US-Eröffnung: Schwach – Kaum Grund zu Optimismus vor Erntedank-Wochenende
Vor dem verlängerten «Erntedank»-Wochenende mit geschlossenen Börsen am Donnerstag und verkürztem Handel am Freitag gebe kaum Grund für wieder erstarkten Optimismus, hiess es am Markt. Die Stimmung verhagelten Sorgen um die Kreditkrise und die Wachstumsdynamik der US-Wirtschaft. Zudem trübe der schwache Dollar und ein Ölpreis auf Rekordkurs in Richtung 100 Dollar je Barrel die Stimmung. Gesucht seien insbesondere Staatsanleihen – die Rendite der Papiere mit 10jähriger Laufzeit sank auf den tiefsten Stand seit 2005.
Der Dow Jones Industrial sackte im frühen Handel um 1,12 Prozent auf 12.864,96 Zähler ab. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,37 Prozent auf 1.420,03 Punkte. An der NASDAQ ging es für den Composite Index um 1,44 Prozent auf 2.559,30 Zähler nach unten. Der NASDAQ 100 rutschte um 1,36 Prozent auf 2.002,34 Punkte ab.
Der Sammelindex der Frühindikatoren ist im Oktober zum Vormonat um 0,5 Prozent gesunken. Zudem wurde der Wert für September von plus 0,3 auf plus 0,1 Prozent nach unten revidiert. Das Konsumklima der Universität von Michigan ging im November laut Kreisen indes nicht so kräftig zurück wie ursprünglich gemeldet.
Für die Hypothekenbanken ging es weiter deutlich nach unten: So weiteten Freddie Mac nach negativen Analystenkommentaren die Vortagesverluste um 3,22 Prozent auf 25,88 Dollar aus. Analyst Paul Miller von Friedman, Billings, Ramsey senkte seine Einstufung von «Market Perform» auf «Underperform» und reduzierte das Kursziel von 55 auf 20 Dollar. Der US-Immobilienmarkt könne sich durchaus noch verschlechtern und ein höherer Verlust als durch Freddie Mac prognostiziert wäre keine Überraschung, hiess es. Citigroup-Analyst Bill Bradley reduzierte sein Kursziel ebenfalls von 81 auf 60 Dollar, bestätigte den Titel allerdings mit «Buy».
Countrywide Financial sackten gar um 10,12 Prozent auf 9,24 Dollar ab, nachdem die Aktie am Vorabend noch positiv auf die Bestätigung des Unternehmens reagiert hatte, dass das Unternehmen über ausreichende Kapitalreserven verfüge. Fannie Mae gaben um 0,64 Prozent auf 28,07 Dollar nach.
Im NASDAQ 100 brachen Patterson Companies nach Zahlen um 23,44 Prozent auf 28,80 Dollar ein. Der Medizintechnikanbieter verzeichnete im zweiten Quartal einen Gewinnanstieg, verfehlte mit dem erreichten Ergebnis allerdings die Markterwartungen deutlich. Darüber hinaus senkte Patterson seine Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr von zwischen 1,73 und 1,77 Dollar je Aktie auf 1,68 bis 1,72 Dollar.
Whole Foods Markets verbilligten sich um 1,80 Prozent auf 41,49 Dollar. Die Bio-Lebensmittel-Kette hatte im vierten Quartal überraschend weniger verdient als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie war unter anderem wegen Integrationskosten nach der Übernahme des kleineren Rivalen Wild Oats Markets von 0,28 auf 0,24 Dollar gefallen. Experten hatten einen Anstieg auf 0,30 Dollar erwartet.
Ebenfalls nach Quartalszahlen verloren Borders Group 6,26 Prozent auf 11,38 Dollar. Der US-weit zweitgrösste Buchverkäufer hatte seinen Verlust im dritten Jahresviertel wegen Abschreibungen bei seinen Töchtern in Grossbritannien und Irland auf 0,71 US-Dollar je Aktie ausgeweitet. Analysten hatten hingegen nur mit einem Minus von 0,61 Dollar gerechnet. Limited Brands gaben um 1,03 Prozent auf 17,350 Dollar nach. Der Inhaber der Marke «Victoria’s Secret» rechnet im letzten Jahresviertel mit einem Gewinn unterhalb der Markterwartungen.
Dagegen stiegen Abercrombie & Fitch um 2,49 Prozent auf 74,60 Dollar. Der Einzelhändler hatte im dritten Quartal etwas mehr verdient und leicht weniger umgesetzt als von Experten erwartet. Deere & Co. verteuerten sich um 0,37 Prozent auf 145,530 Dollar. Der Landmaschinenhersteller hatte im vierten Quartal wegen starker Umsätze den Gewinn kräftig gesteigert. (awp/mc/pg)