US-Eröffnung: Schwach – Konsumklima eingetrübt

Die Verbraucherpreise waren im Juli im Vergleich zum Vormonat trotz erster Anzeichen einer Stabilisierung der Wirtschaft zwar wie erwartet ausgefallen. Auf Jahressicht hatten die Verbraucherpreise aber kräftig um 2,1 Prozent nachgegeben. Dies ist der stärkste Rückgang seit Januar 1950.


Der US-Leitindex Dow Jones rutschte im frühen Handel um 1,29 Prozent auf 9.276,89 Zähler ab. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 1,41 Prozent auf 998,43 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq stand der Composite-Index 1,57 Prozent tiefer bei 1.977,85 Zählern. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 1,61 Prozent auf 1.602,37 Punkte nach unten.


Aktien von Boeing rutschten mit minus 4,68 Prozent auf 44,44 US-Dollar an das Ende des Leitindex. Die Pannenserie des US-Flugzeugbauers bei seinem Prestigeprojekt 787 Dreamliner reisst nicht ab. Der Rivale des europäischen Herstellers Airbus kämpft mit noch mehr Problemen als bisher eingestanden. Wegen neuer Fehler musste der Konzern die Produktion neuer Rumpfteile für die schon über zwei Jahre verspätete Boeing 787 in einem Werk des italienischen Partners Alenia stoppen. Auch am Vortag sehr gefragte Alcoa-Papiere fielen mit einem Verlust von 3,28 Prozent auf 13,26 Dollar auf. Die Aktien des Aluminiumkonzerns folgten damit dem im europäischen Handel bereits schwachen Trend des Rohstoffsektors.


Aktien der Bank of America sanken um 1,76 Prozent auf 16,70 Dollar. Die übernommene Bank Merrill Lynch lockt derweil trotz der noch ungeklärten Bonus-Affäre neue Mitarbeiter mit riesigen Aufschlägen. Die Vermögensverwaltung biete potenziellen neuen Mitarbeitern 140 Prozent des ersten Jahresgehalts allein als Einstiegsbonus, schreibt die «Financial Times» (Freitag) und zitiert Personaler von Morgan Stanley, Smith Barney und auch Mitarbeiter von Merrill. Das ist mehr als in den Boom-Jahren 2006 und 2007. Merrill muss leere Reihen in ihrer Vermögensverwaltung füllen, nachdem viele Finanzberater der übernommenen Bank im vergangenen Jahr den Rücken gekehrt haben.


Im Plus lagen im Dow Jones lediglich 3 von 27 Werten: Procter & Gamble, Wal-Mart Stores und Microsoft mit Zuwächsen von bis zu 0,59 Prozent.


J.C. Penney sanken nach Zahlen um 4,62 Prozent auf 31,79 Dollar. Der Einzelhändler für Mode und Accessoires hatte Quartalszahlen vorgelegt und mit seinen Prognosen für den Gewinn je Aktie im dritten Quartal die durchschnittlichen Markterwartungen verfehlt. Der Reinverlust war jedoch zwischen April und Juni niedriger als gedacht ausgefallen. Titel von Autodesk zogen indes um 4,96 Prozent an auf 25,40 Dollar. Der Software-Hersteller hatte am Donnerstag nach Börsenschluss mit seinen Quartalsbilanz die Prognosen übertroffen und zudem die Kostensenkungsziele angehoben.


Der US-Biotechkonzern Amgen bekommt Unterstützung von einem Beraterausschuss der US-Arzneimittelbehörde FDA für einen seiner wichtigsten Medikamenten-Kandidaten. Die FDA-Berater sprachen sich zumindest teilweise für das Mittel denosumab gegen Knochenschwund (Osteoporose) aus. Amgen büssten aber 0,84 Prozent auf 60,35 Dollar ein. Auch die Aktien von Schering-Plough tendierten trotz Zulassung für ein Antipsychotikum schwächer. (awp/mc/ps/25)

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