US-Eröffnung: Schwach – Rezessionsängste nach Einbruch beim ISM
Laut dem Einkaufsmanager-Index des US-Dienstleistungssektors hat sich die Wirtschaftsstimmung stark eingetrübt und gibt der Angst vor einem Schrumpfen der US-Wirtschaft Nahrung. «Der ISM-Index für den Servicebereich ist im Januar richtiggehend eingebrochen und auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2001 zurückgegangen», gab ein Volkswirt zu bedenken.
Der Leitindex Dow Jones ging mit minus 1,74 Prozent auf Talfahrt bei 12.414,70 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,81 Prozent auf 1.355,84 Zähler. Der NASDAQ Composite büsste 1,42 Prozent auf 2.349,00 Punkte ein und der NASDAQ 100 sank um 1,30 Prozent auf 1.805,05 Zähler.
Der ab Januar neu berechnete Gesamtindex der Einkaufsmanager im Dienstleistungsbereich startete mit 44,6 Punkten, während die von Thomson Financial befragten Volkswirte mit 53,0 Punkten gerechnet hatten. «Ein Wert unter 50 deutet auf einen Abschwung», sagten mehrere Experten.
Im Dow Jones entzogen sich einzig die Papiere von Wal-Mart Stores dem Abwärtstrend mit plus 0,90 Prozent auf 50,52 US-Dollar. Die Papiere von Boston Scientific gaben nach Zahlen um 0,70 Prozent auf 12,76 Dollar nach. Der Hersteller medizinischer Produkte gab zwar besser als erwartete Zahlen zum vierten Quartal bekannt, Analysten verwiesen dennoch darauf, dass Boston Scientific weiterhin mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen habe.
Yum Brands sanken um 1,31 Prozent auf 35,34 Dollar. Der Quartalsgewinn des Betreibers der Fastfood-Ketten KFC, Pizza Hut und Taco Bell fiel um knapp ein Prozent. Die Branche leide derzeit unter steigenden Rohstoffpreisen und einer schwachen Konsumnachfrage, sagte Analyst Glen Petraglia von Citi Investment Research auch mit Blick auf das enttäuschende Ergebnis der Burger-Kette Wendy’s am Vortag.
Um 7,98 Prozent auf 76,13 Dollar brachen die Aktien der NYSE Euronext ein, nachdem der weltgrösste Börsenbetreiber im vierten Quartal die Markterwartungen erfüllt hatte. Die Papiere von Tyco International sanken trotz starker Zahlen zum ersten Geschäftsquartal um 2,78 Prozent auf 39,46 Dollar. Der bereinigte Gewinn des Mischkonzerns hatte die Markterwartungen übertroffen.
Zu den wenigen Titeln mit Kursgewinnen zählten die der News Corporation . Sie stiegen um 0,70 Prozent auf 20,10 Dollar. Der von Rupert Murdoch kontrollierte Medienkonzern hatte zwar in seinem zweiten Geschäftsquartal wegen eines schwächeren Filmgeschäfts den Gewinn kaum gesteigert, bei den Fernsehsendern dagegen verdiente er wegen höherer Werbeeinnahmen mehr als ein Jahr zuvor.
Unter den Technologiewerten legten die Papiere von Apple um 0,38 Prozent auf 132,18 Dollar zu. Der Computer- und Unterhaltungselektronikhersteller hatte die Einführung eines neuen iPhone-Modells angekündigt. Broadcom gewannen nach einer Hochstufung durch Goldman Sachs 1,17 Prozent auf 22,46 Dollar.
Im Fokus stehen zudem weiter die Aktien von Microsoft , Yahoo! und Google. Nach dem milliardenschweren Übernahmeangebot des Software-Riesen nimmt der Druck auf den Internet-Konzern Yahoo! weiter zu. Rupert Murdoch erteilte Spekulationen über eine mögliche Gegenofferte eine klare Absage. Microsoft verloren 1,13 auf 29,83 Dollar und Yahoo! zeigten sich mit plus 0,03 Prozent auf 29,33 Dollar kaum verändert. Mit einem Anstieg von 1,40 Prozent auf 502,35 Dollar reagierten dagegen die Google-Aktien. (awp/mc/pg)