US-Eröffnung: Schwach – Sorgen um Erholung der Wirtschaft

Die erneut aufgehellte Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor sorgte nur kurz für freundliche Impulse.


Der US-Leitindex fiel um 0,80 Prozent auf 8.214,16 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 1,05 Prozent auf 887,04 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ verlor der Composite-Index 1,41 Prozent auf 1.771,12 Zähler. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 1,29 Prozent auf 1.427,64 Punkte nach unten.


«Es kommen wieder Zweifel auf, ob sich die globale Wirtschaft tatsächlich so schnell erholen wird wie zuletzt noch gedacht», sagte Kenneth Broux, Volkswirt bei Lloyds TSB. Marktteilnehmer würden die Bewertungen an den Kapitalmärkten auch gerade im Hinblick auf die bevorstehende US-Berichtssaison wieder stärker hinterfragen. Ausserdem komme nun auch wieder der Faktor Angst stärker ins Spiel, erklärte Marktexperte Peter Cardillo von Avalon Partners.


Nachdem am Montag die Ölpreise ihre Talfahrt fortgesetzt haben und zeitweise unter die Marke von 64 US-Dollar gesunken sind, gerieten auch Öltitel unter Abgabedruck. ExxonMobil sanken um 2,13 Prozent auf 67,03 Dollar und Chevron Corp. verloren 2,25 Prozent auf 62,97 Dollar. Unter der Skepsis bezüglich der Wirtschaftserholung litten auch Alcoa-Papiere als schwächster Dow-Wert mit minus 7,30 Prozent auf 9,14 Dollar. Am Mittwoch legt der Konzern nach Börsenschluss Ergebnisse für das zweite Quartal vor.


Finanztitel zeigten sich uneinheitlich: Während Aktien der Bank of America mit minus 3,96 Prozent auf 12,14 Dollar zu den schwächsten Werten im Leitindex gehörten, kletterten American Express mit einem Zuwachs von 1,71 Prozent auf 22,65 Dollar an die Spitze. Börsianer verwiesen auf eine positive Studie der Analysten von Stifel, Nicolaus & Co. als Kurstreiber. Sie hatten ihr Votum von «Sell» auf «Hold» gehoben.


Der Rückversicherer PartnerRe plant die Übernahme des kleineren französischen Konkurrenten ParisRe. Die Aktien von PartnerRe gaben um 1,58 Prozent auf 63,58 Dollar nach. Neben einem Aktientausch im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar (1,2 Mrd. Euro) beinhalte die Transaktion auch einen Baranteil im Wert von 310 Millionen Dollar, teilte das Unternehmen mit Sitz in Pembroke auf Bermuda mit. «Die Übernahme stärkt unsere Bilanz und finanzielle Flexibilität», sagte PartnerRe-Chef Patrick Thiele. Sie schaffe eine grössere Marktpräsenz, Risikoverteilung und Kapitalstärke und sorge in Zeiten unsicherer und volatiler Finanz- und Rückversicherungsmärkte für mehr Balance und Stabilität für das Unternehmen.


Aktien der American International Group (AIG) sanken trotz zahlreicher Interessenten am taiwanesischen Versicherungsgeschäft des Konzerns um 4,82 Prozent auf 17,37 Dollar. Darunter seien auch die Kapitalgesellschaften Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und MBK Partners.


Relativ stabil hielten sich amerikanische Mobilfunk-Aktien nach einem Bericht des Anlegermagazins Barron’s. Das Magazin sieht die Branche kurz vor einer Konsolidierungswelle, da die Unternehmen in einem gesättigten Markt kaum noch Wachstumsspielräume hätten. AT&T und Verizon Communications hält Barron’s für die Überlebenden der Konsolidierungsphase. Beide Aktien konnten sich knapp behaupten.


Aktien von Dell stiegen um 1,23 Prozent auf 13,13 Dollar. Im europäischen Handel hatten Gerüchte, der US-Computerhersteller wolle den französischen IT-Dienstleister Atos Origin übernehmen, die Atos-Aktie in der Spitze um mehr als 8 Prozent in die Höhe schnellen lassen. (awp/mc/ps/28) 

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