US-Eröffnung: Schwach – Unsicherheit über Details zum Rettungsplan

Viele Experten halten den Erfolg der Mega-Operation angesichts der zu einem Gutteil unerprobten Methoden aber für noch nicht ausgemacht. Laut US-Finanzminister Henry Paulson hat die US-Regierung ferner noch keine festen Zusagen bezüglich einer Beteiligung anderer Länder an der Rettungsaktion. Der Leitindex Dow Jones (DJIA) fiel um 1,46 Prozent auf 11.222,30 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,83 Prozent auf 1.232,05 Zähler. An der NASDAQ sank der Composite-Index um 1,63 Prozent auf 2.236,9 Zähler. Für den NASDAQ 100 ging es um 1,29 Prozent auf 1.722,52 Punkte nach unten.


Die Aktien von Morgan Stanley legten um 11,10 Prozent auf 30,23 Euro zu. Die japanisch Bank Mitsubishi UFJ Financial Group will zwischen 10 und 20 Prozent an der US-Investmentbank kaufen. Nach einer vertieften Prüfung wolle man entscheiden, welchen Betrag man zu zahlen bereit sei. Die Transaktion müsse letztendlich auch noch von den Wettbewerbsbehörden abgesegnet werden, teilte die japanische Bank mit.


Papiere verschiedener Unternehmen konnten sich dank geplanter Aktienkäufe dem negativen Trend entziehen. Microsoft-Titel etwa rückten um 4,01 Prozent auf 26,19 US-Dollar vor. Der Konzern kündigte ein Aktienrückkaufprogramm über 40 Milliarden Euro bis 2013 und die Anhebung der Quartalsdividende an.


Titel von Nike fielen um 0,16 Prozent auf 63,60 US-Dollar. Damit hielten sich die Aktien aber immer noch besser als der Gesamtmarkt. In den kommenden vier Jahren sollen eigene Papiere im Wert von fünf Milliarden Dollar zurückerworben werden. Das neue Programm löst ein altes ab, in dessen Verlauf der Sportartikelhersteller eigene Papiere im Wert von drei Milliarden Dollar zurückgekauft hat.


Hewlett-Packard-Aktien (HP) gaben lediglich 0,73 Prozent auf 47,91 US-Dollar nach. Der US-Computerkonzern will ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von acht Milliarden Dollar auflegen. Der Verwaltungsrat hat dem Programm zugestimmt. Damit sollen Verwässerungseffekte, die durch Optionsprogramme für Mitarbeiter entstanden sind, ausgeglichen werden.


Die Aktien des Lebensmittelherstellers Kraft Foods werden ferner von diesem Montag an die Papiere des angeschlagenen Versicherungskonzerns AIG im Dow-Jones-Index ersetzten. Damit steht seit dem 19. Februar das zweite Mal in diesem Jahr ein Stühlerücken im 112 Jahre alten und weltweit bekanntesten Aktienbarometer an, das stets aus den Titeln von 30 US-Unternehmen besteht. «Wir fügen Kraft hinzu, da der Index zuvor keinen Repräsentanten aus der Lebensmittelindustrie hatte», sagte Robert Thomson, geschäftsführender Redakteur des «Wall Street Journal», dessen unabhängige Kommission über Änderungen im Dow entscheidet. «Kraft ist einer der weltweit führenden Lebensmittelunternehmen.» Zum anderen sei der Wechsel durch die Mehrheitsübernahme durch den Staat bei der AIG und dem sehr niedrigen Kurs der Aktie notwendig geworden.


AIG war seit dem 1. April 2004 im Index. Kraft-Aktien fielen um 2,57 Prozent auf 33,79 Dollar, und Titel des zuletzt stark gefallenen Versicherers gewannen 25,19 Prozent auf 4,82 Dollar. (awp/mc/ps/32)

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