US-Eröffnung: Schwach – Unternehmenszahlen und OPEC-Äusserungen

Der Ölpreis dürfte nach Einschätzung von OPEC-Präsident Chakib Khelil im Sommer auf 150 bis 170 US-Dollar je Barrel (159 Liter) steigen. Hinzu kamen Spekulationen um finanzielle Sorgen bei General Motors und Chrysler, die neben einer Studie für Belastung im Autosektor sorgten.


Der Leitindex Dow Jones (DJIA) verlor zuletzt 1,01 Prozent auf 11.692,87 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index sank ebenfalls um 1,01 Prozent auf 1.308,57 Zähler zu. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um 1,70 Prozent auf 2.360,5 Zähler zu. Der NASDAQ 100 sackte um 2,02 Prozent auf 1.894,79 Zähler.


Zugleich lag der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Auslieferung bei 138,28 US-Dollar. Das sind 3,73 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag.


Einzig die Titel von Coca Cola , McDonald’s und ExxonMobil hielten sich mit teils hauchdünnen Gewinnen im Plus.


General Motors (GM) sackten mit minus 8,90 Prozent auf 11,66 Dollar ans Index-Ende. Ein Pressebericht über drohende finanzielle Schwierigkeiten bei GM und Chrysler hatte die Investoren aufgeschreckt. Am Vorabend hat Fitch die Kreditwürdigkeit wegen einbrechender Verkaufszahlen abgestuft und einen negativen Ausblick angeheftet. Goldman Sachs kappte zudem die Einschätzung für GM von «Neutral» auf «Sell» und senkte das Kursziel von 19 auf 11 Dollar. Die Aktien dürften sich weiter deutlich unterdurchschnittlich entwickeln, da sich die fundamentalen Daten mit immer schlimmeren Liquiditätssorgen weiter verschlechterten, hiess es. Für Ford Motor senkten die Analysten das Kursziel von 8,0 auf 5,0 Dollar. Die Aktien verloren 4,01 Prozent auf 5,03 Dollar.


Investmentbanken kamen nach einer Branchenstudie unter Druck. Goldman Sachs hat den US-Brokersektor von «Attractive» auf «Neutral» abgestuft. Kritisch äusserte sich der Experte insbesondere zur Citigroup und zu Merrill Lynch . Für beide Unternehmen nahm er angesichts erwarteter weiterer Abschreibungen, die deutlich höher liegen dürften als zuletzt bei den Konkurrenten Morgan Stanley und Lehman Brothers , seine Gewinnschätzungen deutlich zurück. Die Citigroup wurde zudem auf die «Conviction Sell List» genommen. Die Aktien der Citigroup reagierten mit minus 5,31 Prozent auf 17,88 Dollar am deutlichsten.


Der Sportartikelhersteller Nike hat weiter kräftig von der starken internationalen Nachfrage vor allem in Asien profitiert, schwächelte aber auf dem Heimatmarkt. Davon zeigten sich Anleger trotz eines stärker als erwartet gestiegenen Gewinns und Umsatzes enttäuscht und schickten die Aktie ins Minus. Sie verlor 9,08 Prozent auf 59,95 Dollar.


An der NASDAQ verloren Oracle nach Zahlen vom Vorabend 3,33 Prozent auf 21,80 Dollar. Zwar hat der Softwarekonzern seinen Umsatz und Gewinn im vierten Geschäftsquartal deutlich stärker gesteigert als von Analysten erwartet. Börsianer bemängelten allerdings den etwas vorsichtigeren Ausblick.


Auch Research In Motion (RIM) enttäuschte die Anleger. Sowohl mit seinem Ergebnis als auch mit dem Ausblick verfehlte der BlackBerry-Anbieter im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen – die Titel gingen daraufhin bereits vorbörslich auf Talfahrt. Goldman Sachs senkte in einer ersten Reaktion das Kursziel von 163 auf 156 Dollar, bestätigte aber die «Buy»-Empfehlung. Die Aktien brachen um 11,81 Prozent auf 125,40 Dollar ein. (awp/mc/pg

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