US-Eröffnung: Schwächer – GM wegen Milliardenabschreibung unter Druck
Sowohl die steigenden Rohstoffpreise als auch die nicht verschwindenden Sorgen um einen riesigen Abschreibungsbedarf bei US-Unternehmen drückten auf die Stimmung, sagten Händler. Dies habe bereits die Aktienbörsen in Asien und Europa nach freundlichem Start ins Minus rutschen lassen.
Der Dow Jones Industrial verlor im frühen Geschäft 0,94 Prozent auf 13.532,43 Punkte und notierte damit nahe seinem bisherigen Tagestief. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 0,98 Prozent auf 1.505,33 Punkte. An der NASDAQ gab der Composite Index 0,89 Prozent auf 2.799,99 Zähler zu. Der NASDAQ 100 verlor 0,60 Prozent auf 2.210,68 Punkte.
General Motors (GM) sackten am Dow-Ende um 2,16 Prozent auf 35,38 US-Dollar ab – zum Handelsstart waren die Aktien bis auf 34,20 Dollar gefallen. Der weltgrösste Autokonzern erlitt auf seinem Sanierungskurs einen schweren Rückschlag und verbuchte einen Rekordverlust. Wegen milliardenschwerer Abschreibungen vor allem auf Steuerguthaben und auch auf die früheren Autofinanzierungs-Tochter GMAC rutschte der amerikanische Autoriese im dritten Quartal mit 39 Milliarden Dollar in die roten Zahlen.
Einziger Dow-Wert im Plus waren Wal-Mart Stores mit einem Aufschlag von 0,34 Prozent auf 44,44 Dollar. Händlern zufolge zählten auch andere Aktien aus dem Konsumbereich zu den Favoriten – der Sektor zeige sich relativ stabil: McDonald’s wurden unverändert bei 59,74 Dollar gehandelt, Procter & Gamble gaben als drittbester Dow-Wert lediglich 0,06 Prozent auf 70,43 Dollar ab.
Sara Lee konnten in dem Sektor nach Zahlen dagegen nicht an die vorbörslich positive Tendenz anknüpfen und verloren 0,92 Prozent auf 16,16 Dollar. Der Konsumgüterhersteller verkaufte und verdiente zwar im ersten Quartal des Geschäftsjahres weniger als im Vorjahr, konnte aber die Analystenerwartungen jeweils übertroffen. Time Warner verteuerten sich unterdessen um 0,93 Prozent auf 18,50 Dollar. Der Medienkonzern verzeichnete im dritten Quartal dank guter Geschäfte in der Film- und Kabelsparte solide Zuwächse. Umsatz und operatives Ergebnis stiegen, unterm Strich blieb wegen Sondereinnahmen vor einem Jahr allerdings deutlich weniger. Den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr bestätigte der Konzern.
Im Technologiesektor rutschen Garmin als zweitschwächster Wert im NASDAQ 100 um 5,67 Prozent auf 94,86 Dollar ab. Der niederländische Navigationsgeräte-Hersteller TomTom nahm den Kampf um den Anbieter digitaler Strassenkarten Tele Atlas auf und stach mit einem höheren Gebot den US-Konkurrenten aus. TomTom habe sich gleichzeitig mehr als ein Viertel an Tele Atlas gesichert, hiess es. (awp/mc/pg)