US-Eröffnung: Schwung erlahmt trotz guter Daten nach starkem Vortag
Für den breiter gefassten S&P-500-Index ging es indes um 0,32 Prozent auf 1.224,97 Punkte hoch. An der Nasdaq verlor der Composite-Index minimale 0,01 Prozent auf 2.577,13 Punkte, und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,09 Prozent auf 2.185,84 Punkte.
In den USA ist die Beschäftigung im Oktober mehr als doppelt so stark wie erwartet gestiegen. Zudem wurde der Beschäftigungsabbau in den Vormonaten deutlich geringer als bislang ausgewiesen. Später sollen noch Daten zum Immobilienmarkt veröffentlicht werden.
Auf Unternehmensseite bewegten vor allem Quartalsberichte die Kurse. Die Aktien von Starbucks verteuerten sich um 4,10 Prozent auf 30,97 US-Dollar. Dank des starken Auslandsgeschäfts konnte die Kaffeehauskette ihren Gewinn im vierten Geschäftsquartal fast verdoppeln. Sie hob zudem ihren Gewinnausblick für das kommende Geschäftsjahr an. Barclays-Analyst Jeffrey Bernstein lobte die Zahlen und zeigte sich insbesondere vom Gewinn je Aktie (EPS) beeindruckt. Daher hob er sein Kursziel von 26 auf 30 Dollar an. Mit Blick auf die bereits hohe Bewertung der Aktie blieb er aber bei seiner neutralen Empfehlung.
Ein positives Gerichtsurteil bescherte indes den Citigroup-Papieren Kursgewinne von 3,00 Prozent auf 4,46 Dollar. Ein New Yorker Gericht lehnte eine milliardenschwere Schadenersatzklage des Finanzinvestors Terra Firma gegen die US-Grossbank ab. Sie hatte Terra Firma vor drei Jahren bei der Übernahme des britischen Musikkonzerns EMI beraten, der musikalischen Heimat von Künstlern wie Coldplay und Katy Perry. Das Geschäft endete für die Beteiligungsgesellschaft in einem Desaster und die Citigroup sollte mit daran Schuld sein.
Der teilverstaatlichte Versicherer American International Group (AIG) musste auf seinem Weg aus der Krise einen weiteren Milliardenverlust hinnehmen. Verantwortlich dafür waren Abschreibungen im Zuge diverser Firmenverkäufe, die Rückzahlung eines Notenbank-Kredits sowie der Wertverfall von Flugzeugen in der Leasingsparte ILFC. Im Vorjahreszeitraum hatte AIG noch einen kleinen Gewinn erwirtschaftet. Die Aktien schafften es dennoch ins Plus und gewannen 0,49 Prozent auf 44,96 Dollar.
Dagegen mussten die Titel von Kraft Foods Abschläge von 2,20 Prozent auf 31,09 Dollar wegstecken. Um die Menschen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zum Kaufen zu bewegen, fuhr der Lebensmittelkonzern im dritten Quartal teure Werbekampagnen. Zwar wurde Kraft dadurch mehr Jacobs-Kaffee oder Philadelphia-Frischkäse los, doch am Ende schrumpfte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent. Analysten werteten den Umsatz als enttäuschend. Dieser konnte nur dank der Übernahme des britischen Süsswaren-Herstellers Cadbury um deutliche 26 Prozent gesteigert werden.
Für Anteilsscheine der Southwest Airlines ging es nach Verkehrszahlen für den Oktober um 0,07 Prozent auf 14,23 Dollar nach unten. Die Titel von Eli Lilly gaben um moderate 0,53 Prozent auf 35,57 Dollar nach, obwohl der Pharmakonzern für sein Medikament Cymbalta eine weitere Genehmigung gegen Depressionen von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA erhalten hat. Die neue Zulassung könnte zu einem deutlichen Umsatzschub führen, erwarten Analysten. Allerdings ist Cymbalta in den USA nur noch bis Mitte 2013 patentgeschützt. (awp/mc/ss/19)