US-Eröffnung: Sehr schwach – Banken sorgen für siebten Verlusttag
Besser als erwartete Zahlen der Grossbank JPMorgan und die überraschende Aufhellung der Geschäftsaussichten im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York im Januar seien dagegen kaum ins Gewicht gefallen.
Der Leitindex Dow Jones (DJIA) sank in der ersten Handelsstunde um 1,97 Prozent auf 8.038,22 Zähler und rutschte damit am siebten Tag in Folge ab. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 2,40 Prozent auf 822,43 Punkte. An der Nasdaq ging es für den Composite-Index um 1,98 Prozent auf 1.460,20 Punkte nach unten. Der NASDAQ 100 sank um 1,69 Prozent auf 1.143,75 Zähler.
Papiere der Bank of America (BoA) brachen im Leitindex um 25,00 Prozent auf 7,65 Dollar ein. Mit 7,35 Dollar wurde zwischenzeitlich der tiefste Kurs seit 1991 gehandelt. Die BoA soll wegen Schwierigkeiten bei der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch laut US-Medien eine weitere staatliche Milliardenspritze erhalten. Die US-Regierung stehe kurz vor der Genehmigung der Hilfen, berichtete das «Wall Street Journal» am Mittwochabend (Ortszeit) in seiner Online-Ausgabe. Die jüngsten Verluste von Merrill Lynch seien noch grösser als ohnehin befürchtet. Die Citigroup-Aktien rutschten um ähnlich deutliche 20,75 Prozent auf 3,59 Dollar ab. Händler nannten Gerüchte, dem Finanzkonzern drohe die Verstaatlichung.
JPMorgan zeigten indes nach Zahlenvorlage keine klare Tendenz. Nach anfänglichem Anstieg bis auf 27,05 Dollar ging es bis auf 24,75 Dollar nach unten. Zuletzt stand ein Verlust von 1,47 Prozent auf 25,53 Dollar zu Buche. Die US-Grossbank hat im vierten Quartal trotz Milliardenbelastungen wegen der Finanzkrise anders als die meisten Konkurrenten schwarze Zahlen geschrieben. Dabei schnitt die Bank etwas besser als erwartet ab. Einige Anleger hätten aber Aussagen zum weiteren Geschäftsverlauf erwartet, schränkte ein Börsianer ein.
Aktien des weltgrössten Chipherstellers Intel fielen im Vorfeld der nach Börsenschluss erwarteten Quartalszahlen um 1,91 Prozent auf 12,83 Dollar. Einzige Gewinner im Dow Jones waren General Motors (GM) mit plus 1,04 Prozent auf 3,89 Dollar.
Unter den Technologiewerten ging es für Apple um 4,78 Prozent auf 81,25 Dollar nach unten. Der 53-Jährige Chef des Unternehmens, Steve Jobs, nimmt zur Behandlung seiner Krankheit eine mehrmonatige Auszeit von der Konzernspitze des Computer- und iPhone-Herstellers. Er werde bis Ende Juni nicht im Amt sein, gab Jobs am Mittwochabend überraschend in einer E-Mail an die Mitarbeiter bekannt. «Apple hängt stärker von seinem Vorstandsvorsitzenden ab als die meisten anderen Unternehmen», sagte Roger Kay, Gründer und Präsident des Beratungsunternehmens Endpoint Technologies. Die UBS beruhigte jedoch: Die Unternehmensstrategie dürfte auch in Abwesenheit von Jobs intakt bleiben, schrieb Analyst Maynard J. Um. (awp/mc/pg/30)