Der Leitindex Dow Jones (DJIA) büsste im frühen Handel 2,35 Prozent auf 8.034,79 Zähler ein. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 2,37 Prozent auf 820,33 Punkte. An der NASDAQ gab der Composite-Index um 3,16 Prozent auf 1.459,42 Zähler nach. Der NASDAQ 100 sank um 2,07 Prozent auf 1.161,20 Zähler.
Im Mittelpunkt standen Technologie-Aktien nach Zahlen von Microsoft, Apple und eBay. Der Softwarekonzern Microsoft verabschiedete sich angesichts des weltweiten Konjunkturabschwungs von seiner Jahresprognose und streicht nun bis zu 5.000 Stellen. Dies ist der erste konzernweite Jobabbau in der Geschichte des Unternehmens. Die ersten 1.400 Stellen würden sofort wegfallen, teilte der «Windows»-Hersteller am Nachmittag mit. Die restlichen Jobs sollen im Laufe der nächsten eineinhalb Jahre gestrichen werden. Der Konzern kündigte zudem weitere Kosteneinsparungen auf breiter Front an. Die Aktien brachen daraufhin um 8,05 Prozent auf 17,82 US-Dollar ein.
Apple hatte bereits am Vortag nach Börsenschluss berichtet. Dank starker «iPod»- und «Mac»-Absätze waren die Quartalsergebnisse des Computer- und Unterhaltungselektronik-Herstellers besser als erwartet ausgefallen, was der Aktie ein Plus von 5,86 Prozent auf 87,68 Euro bescherte. Mit minus 11,60 Prozent auf 11,74 Euro notierten die Titel von eBay so tief wie im November 2008. Die Gewinne der Online-Verkaufsplattform waren nach einem schwachen Weihnachtsgeschäft eingebrochen. Mit dem Ausblick auf das laufende erste Quartal enttäuschte der US-Konzern die Anleger zusätzlich.
Google wird voraussichtlich nach Börsenschluss Vierteljahreszahlen bekanntgeben. Unterdessen sank das Papier des Internet-Unternehmens um 0,94 Prozent auf 300,23 Dollar. Der Suchmaschinenbetreiber dürfte nach Einschätzung von Analysten trotz der allgemeinen Wirtschaftskrise im Schlussquartal 2008 mehr verdient haben als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig wird erwartet, dass das erfolgsverwöhnte Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View Abstriche beim Umsatz hinnehmen musste.
Papiere von Chipproduzenten stürzten in den Keller: Qimonda brachen um 19,44 auf 0,29 Dollar ein und Advanced Micro Devices (AMD) verloren 10,22 Prozent auf 2,02 Dollar. Die Infineon-Tochter Qimonda braucht zum Überleben noch mehr frisches Geld. Es gebe kurzfristig zusätzlichen Finanzbedarf von 300 Millionen Euro, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa aus Finanzkreisen. Qimonda benötige insgesamt über 600 Millionen Euro, für die vor allem der Staat bürgen soll, hiess es in den Kreisen. Ein Sprecher des Unternehmens wollte dazu keinen Kommentar abgeben. AMD werden im Verlauf des Tages Zahlen vorlegen. Die Erwartungen sind angesichts der Schwäche des Computermarktes gedämpft. Unter der Marktschwäche leidet auch der weltgrösste Chiphersteller Intel , der nach einem Gewinneinbruch weltweit 5.000 bis 6.000 Stellen streichen und die Produktion in insgesamt fünf Fabriken stoppen will. Vergangene Woche hatte Intel einen deutlichen Umsatzrückgang und einen Gewinneinbruch um 90 Prozent vermeldet. Intel gaben um 4,15 Prozent auf 12,71 Dollar nach.
Die Finanz-Aktien zeigten sich erneut extrem schwach mit Citigroup am Ende des Dow-Kurszettels mit minus 15,80 Prozent, gefolgt von den Anteilsscheinen der Bank of America , die knapp 14 Prozent verloren. Die von der Finanzkrise besonders schwer getroffene Grossbank Citigroup wechselt den Chef ihres Verwaltungsrates aus. An der Spitze des Kontrollgremiums steht künftig der frühere Chef des US-Medienkonzerns Time Warner, Richard Parsons (60). Er löst zum 23. Februar den deutschstämmigen Sir Winfried Bischoff (67) ab.
Sehr schwach zeigten sich mit minus 9,07 Prozent auf 3,21 Dollar auch die Titel des schwer angeschlagenen Autobauers General Motors (GM) . Der Konzern hat von der US-Regierung die zweite Tranche der zugesagten Milliardenkredite bekommen. Mit der Überweisung von weiteren 5,4 Milliarden Dollar steigt die Gesamtsumme der bislang ausgezahlten Nothilfen für die Opel-Mutter auf 9,4 Milliarden Dollar (7,3 Mrd Euro). (awp/mc/pg/30)