Die Unsicherheit über die Gewinnprognosen der Unternehmen wiege auf der Stimmung, Zeichen für eine Entspannung an den Kreditmärkten rückten in den Hintergrund.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) reduzierte Verluste im frühen Handel von mehr vier Prozent, gab aber immer noch 3,77 Prozent auf 8.693,16 Zähler ab. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 3,67 Prozent auf 919,96 Zähler. Der NASDAQ Composite-Index stand mit 2,27 Prozent auf 1.658,23 Punkte im Minus. Der NASDAQ 100 fiel um 1,37 Prozent auf 1.265,85 Zähler.
Die zur Wochenmitte vorgelegten Quartalszahlen grosser US-Unternehmen konnten die Anleger nicht überzeugen. Die Aktien von Boeing rutschten sogar um 8,36 Prozent auf 42,52 US-Dollar ab. Der Flugzeugbauer hatte im dritten Quartal bei höher als erwarteten Umsätzen die Gewinnerwartungen des Marktes verfehlt. Ferner kündigte Boeing an, seine Geschäftsprognosen nach Ende des derzeitigen Mechaniker-Streiks anzupassen. Ein Börsianer betonte, dass die Sorgen um diesen Streik bei Boeing aktuell im Vordergrund stünden. Sie hätten Öl als Sorgenfaktor abgelöst.
Titel von AT&T sackten ebenfalls um 6,92 Prozent auf 23,95 Dollar ab. Börsianern zufolge enttäuschte vor allem der Gewinn. Die Papiere von Merck & Co. verloren 3,50 Prozent auf 28,92 US-Dollar. Der Pharmakonzern hatte im dritten Quartal einen niedriger als erwarteten Umsatz erzielt. Das Nettoergebnis fiel nach Restrukturierungskosten um 28 Prozent. Für das Gesamtjahr ist das Unternehmen nun vorsichtiger als noch im Frühjahr und passte den Ausblick entsprechend nach unten an.
Positiv überraschen konnte McDonald’s. Die weltgrösste Schnellrestaurantkette hatte im dritten Quartal dank ihres Auslandsgeschäfts einen kräftigen Gewinn- und Umsatzschub erzielt. Die Aktien stemmten sich mit einem Verlust von 1,69 Prozent auf 54,20 Dollar gegen den sehr schwachen Markttrend.
Auch die Aktien von Wachovia verloren mit minus 2,79 Prozent auf 5,92 Dollar weniger als der Markt. Die vor einer Übernahme durch Wells Fargo stehende US-Bank war im dritten Quartal allerdings noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht als zuletzt. Wegen Abschreibungen auf den Firmenwert, Belastungen infolge der Finanzkrise und einer deutlich erhöhten Vorsorge für weitere Kreditausfälle fiel ein Verlust von 23,9 Milliarden Dollar an.
Im Gegensatz zum Vortag rutschte die Technologiebörse NASDAQ etwas weniger ab als der Gesamtmarkt. Wichtige Technologietitel wie Apple und Yahoo! überraschten mit guten Zahlen. Yahoo! stiegen um 4,39 Prozent auf 12,60 Dollar. Der Gewinn des Internet-Konzerns war wie von Experten erwartet eingebrochen. Die Börse begrüsste aber das angekündigte Sparprogramm.
Apple stiegen um 6,21 Prozent auf 97,17 Dollar. Der Computerkonzern hatte dank seines Erfolgshandys iPhone einen weiteren kräftigen Gewinnsprung erzielt. Der Ertrag in den vergangenen drei Monaten übertraf die Schätzungen der Experten, der Umsatz lag ganz knapp darunter.
Die Titel von SanDisk brachen unterdessen um 28,46 Prozent auf 10,56 Dollar ein. Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung hatte sein Angebot zur Übernahme des Speicherkartenherstellers zurückgezogen. (awp/mc/pg/30)