Diese hatten ihre Vierteljahresberichte vorgelegt und hielten für die Anleger sowohl Erfreuliches als auch Enttäuschendes bereit. «Nachbörslich hat Apple positiv überrascht, während AMD und Yahoo! nicht ganz überzeugen konnten», sagte ein Händler. Im Bankensektor sorgte Morgan Stanley für einen Dämpfer. Zudem häufen sich Sorgen, dass die drei Milliarden Dollar zur Rettung des Mittelstandsfinanzierers CIT nicht ausreichen, um dessen Insolvenz abzuwenden.
Nach anfänglichen leichten Verluste zeigte sich der US-Leitindex Dow Jones kaum verändert bei plus 0,08 Prozent auf 8.923,50 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index stand ebenfalls nahezu auf seinem Schlussniveau des Vortags bei plus 0,01 Prozent auf 954,64 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ legte der Composite-Index leicht um 0,16 Prozent auf 1.919,18 Zähler zu. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es mit Starbucks an der Index-Spitze etwas deutlicher nach oben: Er stieg um 0,48 Prozent auf 1.560,48 Punkte.
Nachdem die weltgrösste Investmentbank Goldman Sachs in der vergangenen Woche mit einem milliardenschweren Rekordgewinn positiv überraschte, sorgten nun die Quartalszahlen des Konkurrenten Morgan Stanley wieder für Ernüchterung im Finanzsektor. Die Bank erlitt einen Verlust, und «selbst wenn die Rückzahlung der Staatshilfe herausgerechnet wird, fällt der Verlust je Aktie grösser aus als befürchtet», sagte ein Börsianer. Die Aktien büssten 1,27 Prozent auf 27,21 US-Dollar ein. Wells Fargo sanken nach Zahlen um 5,40 Prozent auf auf 23,98 Dollar. Die Grossbank hatte im zweiten Quartal zwar mehr verdient als im Vorjahr, allerdings waren auch die Kreditausfälle gestiegen.
Im Pharmasektor hatten Pfizer und Eli Lilly ihre Gewinnprognosen angehoben. Pfizer stiegen daraufhin im Dow Jones an die Spitze und gewannen 2,99 Prozent auf 16,17 Dollar. Eli Lilly legten dagegen nur um moderate 0,09 Prozent auf 34,48 Dollar zu.
Kaum verändert zeigten sich auch Boeing nach der Vorlage der Quartalszahlen. Der Flugzeugbauer hält nach einem überraschend starken Quartalsgewinn an seinen Zielen für das Gesamtjahr fest. Einen Zeitplan für die Verzögerungen für den Bau des Langstreckenfliegers 787 «Dreamliner» will Boeing entgegen früherer Ankündigung allerdings erst im Laufe des dritten Quartals bekanntgeben.
Im Technologiesektor legten die Anteilsscheine von Apple um 3,98 Prozent auf 157,63 Dollar zu, während die von Advanced Micro Devices (AMD) um knapp 13 Prozent einbrachen. Während der Computer- und «iPhone»-Hersteller Apple sowohl Umsatz und Gewinn weiter kräftig gesteigert hatte und die Schätzungen der Analysten übertraf, hatte AMD mit einem höheren Verlust als erwartet geschockt. Yahoo! rangierte dazwischen: Zwar überzeugte das Gewinnplus, mit seinen Erwartungen für die nächsten Monate enttäuschte der Internetkonzern hingegen die Anleger. Die Aktien büssten 1,07 Prozent auf 16,57 Dollar ein.
Starbucks waren nach Zahlen Favorit im NASDAQ 100 und gewannen 14,50 Prozent auf 16,82 Dollar. Die Kaffeehauskette hatte im abgelaufenen Quartal wieder deutlich schwarze Zahlen geschrieben. Die Deutsche Bank stufte die Titel daraufhin von «Sell» auf «Hold» hoch, UBS und Goldman Sachs hoben ihre Kursziele auf 16 bzw. 17 Dollar an. Sie beliessen die Aktie zugleich auf «Neutral». (awp/mc/ps/28)