US-Eröffnung: Uneinheitlich – ADP-Daten positiv – Garmin belastet
Die ADP-Daten gelten als Indikator für den US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht und von den Anlegern mit Spannung erwartet wird. Technologiewerte wurden jedoch durch enttäuschende Geschäftszahlen des Navigationsgeräte-Herstellers Garmin belastet.
Der Dow Jones stieg um 0,19 Prozent auf 8.426,98 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index rückte um 0,30 Prozent auf 906,50 Zähler vor. An der Technologiebörse NASDAQ sank der Composite-Index aber um 0,99 Prozent auf 1.736,72 Punkte. Der NASDAQ 100 fiel um 1,29 Prozent auf 1.405,40 Punkte.
Unter den Standardwerten ragten die Papiere von Walt Disney mit einem satten Plus von 9,63 Prozent auf 25,38 US-Dollar heraus. Der um Einmaleffekte bereinigte Quartalsgewinn des Unterhaltungsriesen hatte die Erwartungen der Analysten übetroffen. Der Umsatz hatte nur ganz knapp darunter gelegen. Gleichwohl hatte sich der Gewinn durch die Wirtschaftskrise und den teuren Konzernumbau zum Jahresauftakt fast halbiert. Besonders hart traf es die Filmsparte um die Disney-Studios und die Vergnügungsparks in den USA und Frankreich.
Der US-Mischkonzern United Technologies (UTC) bestätigte indes seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. UTC rechnet nach wie vor für 2009 mit einem Umsatz von rund 55 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie (EPS) werde weiterhin in der Spanne von 4,00 bis 4,50 Dollar erwartet. Analysten gehen derzeit im Schnitt von 54,2 Milliarden Dollar Umsatz und einem EPS von 4,08 Dollar aus. Die Aussagen des Unternehmens beeindruckten die Anleger indes kaum, die Titel rückten um moderate 0,15 Prozent auf 51,91 Dollar vor.
Am Dow-Ende jedoch sackten die Aktien von General Motors (GM) um 10,27 Prozent auf 1,66 US-Dollar ab. Der existenzbedrohte Autobauer will für seine zur Rettung geplante Verstaatlichung bis zu 60 Milliarden neuen Aktien ausgeben. Für die Anteile sollen die US-Regierung, die Gewerkschaft und die Gläubiger dem Opel-Mutterkonzern Schulden in Milliardenhöhe erlassen. Die bisherigen Aktionäre würden am Ende mit leeren Händen dastehen. Unterdessen wird zur Vorlage der Quartalszahlen von GM an diesem Donnerstag erneut ein enormer Verlust von rund sieben Milliarden Dollar erwartet. Es wäre der achte Quartalsverlust in Folge.
Anspannung herrscht weiterhin unter den Investoren des Bankensektors, denn offenbar braucht die Bank of America deutlich mehr frisches Kapital als bislang befürchtet: Der sogenannte «Stress-Test» der Regierung habe ergeben, dass die gemessen an der Bilanzsumme grösste Bank der Vereinigten Staaten weitere 34 Milliarden Dollar braucht, hiess es am Dienstagabend in mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen. Ein Sprecher der Bank, die sich vor allem mit dem Kauf der Investmentbank Merrill Lynch verhoben hat, wollte dies nicht kommentieren. Die Ergebnisse des sogenannten «Stress-Tests» der Regierung sollen am Donnerstag nach Börsenschluss veröffentlicht werden. Titel des Finanzinstituts gewannen dennoch 7,66 Prozent auf 11,67 Dollar. Die Citigroup hatte das Kursziel für die Papiere von 10 auf 14 Dollar angehoben und die Einschätzung auf «Buy» belassen. Den Analysten zufolge herrscht nun etwas mehr Klarheit bezüglich des zusätzlichen Kapitalbedarfs der Bank. Auch Titel anderer Finanzinstitute waren gefragt. So stiegen die Aktien der Citigroup um 6,34 Prozent auf 3,52 Dollar und die von JPMorgan um 3,27 Prozent auf 35,96 Dollar.
Im NASDAQ 100 übernahmen die Papiere von Garmin mit einem Abschlag von 15,78 Prozent auf 21,61 Dollar die rote Laterne. Die Quartalszahlen hätten die durchschnittlichen Marktschätzungen verfehlt, sagten Händler. (awp/mc/pg/27)