US-Eröffnung: Uneinheitlich – Chemie-Übernahme – Negatives aus Finanzsektor

Einer geplanten milliardenschweren Übernahme im Chemiesektor standen negative Nachrichten aus dem Finanzsektor sowie von General Motors gegenüber.


Der Dow Jones Industrial fiel in der ersten Handelsstunde um 0,19 Prozent auf 11.126,35 Punkte. Der S&P-500-Index verlor 0,29 Prozent auf 1.241,07 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ stieg hingegen der Composite-Index um 0,24 Prozent auf 2.240,24 Zähler. Der NASDAQ 100 gewann 0,48Prozent auf 1.827,98 Zähler.


Dow Chemical verloren angesichts der geplanten Übernahme von Rohm & Haas 3,47 Prozent auf 32,78 Dollar. Der grösste US-Chemiekonzern bietet für den Konkurrenten 18,8 Milliarden Dollar, was einem Aufschlag von 74 Prozent auf den letzten Schlusskurs entspricht. Rohm & Haas schossen um 64,96 Prozent auf 73,95 Dollar hoch.


Aktien der Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae erlitten dagegen wegen Nachrichten über Zahlungsprobleme deutliche Kursverluste. Für Freddie ging es um 26,90 Prozent auf 7,50 US-Dollar nach unten, Fannie verloren 12,67 Prozent auf 13,37 Dollar.


Wachovia gaben um 10,01 Prozent auf 12,86 Dollar nach. Das Geldhaus kommt wegen der Krise an den Finanzmärkten nicht aus den roten Zahlen. Im zweiten Quartal wird der um Abschreibungen auf den Unternehmenswert bereinigte Verlust nach Unternehmensangaben bei 2,6 bis 2,8 Milliarden Dollar liegen. Ausserdem berief Wachovia wie zuvor in einigen Berichten spekuliert den früheren stellvertretende US-Finanzminister Robert Steel zum neuen Unternehmenschef.


General Motors (GM) verbilligten sich um 8,23 Prozent auf 9,48 Dollar, nachdem der US-Autokonzern nicht ausgeschlossen hatte, sich zur Bewältigung der aktuellen Krise am Finanzmarkt mit frischem Kapital zu versorgen. «Wir müssen die Restrukturierung des US-Geschäfts in den kommenden eineinhalb Jahren hinbekommen», sagte GM-Europe-Chef Carl-Peter Forster der Online-Ausgabe des Magazin «Spiegel «. Die Spekulationen um eine Insolvenzgefahr des US-Konzerns bezeichnete der Manager als aus der Luft gegriffen.


Schwache Zahlen drückten Marriott International mit 4,20 Prozent auf 24,85 Dollar ins Minus. Die Hotelkette hat zwar im zweiten Quartal mit dem bereinigten Gewinn im fortgeführten Geschäft die Markterwartungen übertroffen, verfehlte diese aber mit ihrem Ausblick für das dritte Quartal.


Papiere von Wal-Mart Stores verloren 2,22 Prozent auf 56,39 Dollar. Der US-Einzelhändler hatte zwar kurz vor Handelsauftakt besser als erwartete monatliche Umsatzzahlen veröffentlicht und die Gewinnprognose angehoben. Der neue Ausblick lag allerdings lediglich am unteren Ende der Analystenerwartungen.


General Electric (GE) verteuerten sich indes um moderate 0,18 Prozent auf 27,24 Dollar. Der Mischkonzern will sich von seinem Industriegeschäft sowie der Konsumentenelektronik-Sparte trennen und dies an die eigenen Aktionäre abgeben. Für beide Einheiten würden alle Optionen geprüft. Ziel sei es, die gesamte Sparte an die eigenen Aktionäre abzuspalten, teilte das Unternehmen mit. Vage Gerüchte über eine bevorstehende Gewinnwarnung hatten keine Auswirkungen auf den Aktienkurs. (awp/mc/pg/32)

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