US-Eröffnung: Uneinheitlich – Schwache Technologiewerte belasten den Markt
Die US-Regierung und die Notenbank haben Pläne zu ihrer Stützung bereitgelegt. Bei den Technologiewerten drückten Verluste bei Yahoo!-Aktien allerdings auf die Stimmung. Vor einer Woche mit vielen erwarteten Quartalsberichten hielten sich Investoren spürbar zurück, sagten Börsianer. Der Dow Jones Industrial stand zuletzt mit 0,05 Prozent im Plus bei 11.106,49 Punkten – im frühen Geschäft war der Leitindex bis auf 11.239 Zähler geklettert. Der S&P-500-Index rutschte mit 0,07 Prozent ins Minus auf 1.238,67 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ ging es für den Composite-Index um 0,67 Prozent auf 2.224,02 Zähler nach unten. Der NASDAQ 100 verlor 0,29 Prozent auf 1.805,58 Punkte.
Tagesthema sind laut Händlern wie schon am Freitag die angeschlagenen Hypothekenfinanzierer in den USA. Nach dem spektakulären Zusammenbruch der amerikanischen Bausparbank IndyMac hat die US-Regierung am Wochenende einen milliardenschweren Stützungsplan für die zwei angeschlagenen grössten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac angekündigt. Die Rettungsaktion soll angesichts der neuen schweren Turbulenzen die ohnehin krisengeschüttelten Finanzmärkte beruhigen. Analysten reduzierten jedoch ihre Kursziele für die Aktien, die im frühen Geschäft bei hohen Umsätzen stark schwankten: Fannie Mae verteuerten sich zuletzt um 5,95 Prozent auf 10,86 Dollar – im Hoch hatten die Aktien 13,50 Dollar erreicht. Freddie Mac standen mit 2,84 Prozent im Plus bei 7,97 Dollar.
Unterdessen gab es eine Mega-Hochzeit auf dem Biermarkt: Der belgische Brauriese InBev will für 52 Milliarden Dollar (33 Mrd Euro) den US-Bierkonzern Anheuser-Busch schlucken und zur Nummer eins in der Welt aufsteigen. Darauf haben sich die Spitzen beider Seiten eigenen Angaben zufolge geeinigt. Die Aktionäre und die Kartellbehörden müssen dem Kauf aber noch zustimmen. Anheuser-Busch-Papiere markierten ein neues Rekordhoch bei 67,55 Dollar und legten zuletzt 0,87 Prozent auf 67,08 Dollar zu.
Boeing-Aktien konnten unterdessen nicht nachhaltig von neuen Grossaufträgen profitieren und standen zuletzt mit 0,32 Prozent im Minus bei 63,08 Dollar. Die Fluggesellschaft Fly Dubai hatte 54 Einheiten des Typs 737 bestellt. Der Listenpreis für den Auftrag liegt Boeing zufolge bei rund vier Milliarden US-Dollar. Auch Etihad Airways gab einen Auftrag über insgesamt 45 Flugzeuge ab, der nach Listenpreisen einige Milliarden Dollar schwer ist.
Yahoo! rutschten unterdessen um 4,67 Prozent auf 22,42 Dollar ab und trübten die Stimmung für Technologiewerte ein. Der Internet-Konzern lehnte am Wochenende ein weiteres Angebot des Software-Riesen Microsoft ab. Diesmal habe Microsoft zusammen mit dem Yahoo!-Grossaktionär Carl Icahn vorgeschlagen, nur das Geschäft mit der Internet-Suche zu kaufen. Zugleich gab der Yahoo!-Verwaltungsrat bekannt, dass er Microsoft den Kauf des gesamten Unternehmens für 33 Dollar je Aktie angeboten habe. Auch sei man bereit, sich vom Suchmaschinen-Geschäft zu trennen, aber zu einem höheren Preis als von Microsoft geboten. (awp/mc/ps/26)