«Alcoa enttäuschte die Anleger mit seinem nachbörslich mitgeteilten Quartalsverlust», beschrieb ein Analyst die Auswirkung der Geschäftszahlen auf die Marktstimmung. Traditionell eröffnet Alcoa den Reigen der Quartalsbilanzen in den USA. «Zahlreiche Anleger sind besorgt, dass die Alcoa-Geschäftszahlen der Auftakt für eine enttäuschende Bilanzsaison sein könnten», kommentierte Analyst James Hughes von CMC Market die Stimmung an den Aktienmärkten.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) verlor 0,22 Prozent auf 10.640,34 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index gab 0,60 Prozent auf 1.140,12 Punkte ab. An der Technologiebörse Nasdaq sackte der umfassende Composite Index um 0,74 Prozent auf 2.295,26 Zähler ab. Der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,86 Prozent auf 1.870,06 Zähler.
Alcoa-Aktien sackten entsprechend um 8,19 Prozent auf 16,02 US-Dollar ab. Wie der Konzern am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt hatte, war er nach einem kurzen Luftholen Ende 2009 überraschend wieder in die Verlustzone abgetaucht. Im vierten Quartal hatte der Konzern nach eigenen Angaben unter dem Strich 277 Millionen Dollar verloren. Analysten hatten zuvor schwarze Zahlen erwartet.
Die Kursverluste bei Chevron fielen derweil mit Minus 1,13 Prozent auf 79,97 Dollar eher moderat aus. Das Unternehmen hatte die Anleger ebenfalls am Montag nach US-Börsenschluss vor einem Gewinnrückgang im abgelaufenen Quartal gewarnt. Unter anderem soll der Konzern bei der Verarbeitung und dem Vertrieb von Mineralöl im Schlussquartal 2009 deutlich weniger verdient haben. Schuld sei vor allem die spürbar niedrigere Marge im Raffineriegeschäft.
Ausserdem zogen die Aktien der AMR Holding , der Muttergesellschaft der Fluggesellschaft American Airlines, das Interesse der Anleger auf sich: AMR will mit drei anderen Fluggesellschaften einen neuen Hilfsplan für die schwer angeschlagene japanische Fluggesellschaft Japan Airlines aus der Taufe heben. Die Aktien zogen um 1,12 Prozent auf 8,14 Dollar an.
Anteilsscheine des Lebensmittelkonzern Kraft rückten ebenfalls etwas vor und verteuerten sich um 0,07 Prozent auf 28,82 Dollar. Der britische Süsswaren-Hersteller Cadbury wehrt sich nach wie vor mit allen Mitteln gegen eine Übernahme durch Kraft. Das Jahr 2009 habe Cadbury über den Markterwartungen abgeschlossen, liess der Konzern mitteilen, um die Anleger weiter bei der Stange zu halten. Ausserdem soll die Jahres-Dividende um rund zehn Prozent steigen.
Eine Studie von Merrill Lynch sorgte bei Procter & Gamble (P&G) und Colgate-Palmolive für Kursbewegungen. Während P&G auf die Hochstufung von «Neutral» auf «Buy» mit einem Kursplus von 1,69 Prozent auf 61,22 Dollar reagierten, fielen Colgate um 0,32 Prozent auf 80,89 Dollar zurück. Hier hatten die Experten das Rating von «Buy» auf «Neutral» zurückgenommen. (awp/mc/pg/23)