Technologieaktien hielten sich dank sehr guter Unternehmenszahlen des Online-Marktplatzes Ebay noch etwas besser. Mit Blick auf die neusten Konjunkturdaten war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend gestiegen. Zudem hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Januar stärker als erwartet eingetrübt. Andererseits aber war der Sammelindex der Frühindikatoren im Dezember auf ein Rekordhoch geklettert.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) weitete an diesem Donnerstag seine Vortagesverluste aus und gab im frühen Handel um weitere 1,25 Prozent auf 10.470,52 Zähler nach. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 1,07 Prozent auf 1.125,81 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq aber sank der umfassende Composite Index nur um 0,57 Prozent auf 2.278,21 Punkte. Der Nasdaq 100 verringerte sich um 0,52 Prozent auf 1.858,16 Zähler.
Bankenwerte bleiben nach der Bilanzvorlage von Goldman Sachs im Fokus. Die US-Bank hatte zwar im vierten Quartal mehr verdient als jede andere Wall-Street-Grösse und die Erwartungen der Börsianer bei weitem übertroffen. Ein Händler zeigte sich aber dennoch skeptisch: «Dieser Gewinn ist für eine positive Überraschung schon fast zu hoch – da kommen Zweifel auf, ob nicht Sondereffekte zu einem solchen Wert beigetragen haben». Zudem seien die Erträge hinter den Erwartungen zurückgeblieben und die angekündigten Regulierungen für US-Banken durch Präsident Barack Obama seien wichtiger. Insofern sanken die Papiere von Goldman Sachs nach anfänglichen Gewinnen um 1,95 Prozent auf 164,51 Dollar.
Auch andere Bankwerte mussten herbe Verluste einstecken. So sackten die Titel von JPMorgan um 4,19 Prozent ab auf 41,58 Dollar und die Aktien der Bank of America fielen um 3,03 Prozent auf 15,99 Dollar.
Am Vorabend nach Börsenschluss hatte auch Starbucks Zahlen vorgelegt. Die harten Einschnitte machten sich Börsianern zufolge für die weltgrösste Kaffeehaus-Kette bezahlt und der Aufwärtstrend der vorangegangenen Monate setzte sich im ersten Geschäftsquartal fort. Marktteilnehmer zeigten sich angetan von der Bilanz. Die Titel stiegen um 3,01 Prozent auf 23,99 Dollar.
Die Aktien von Xerox verbuchten ebenfalls Gewinne und kletterten um 4,16 Prozent auf 9,26 Dollar. Der Drucker- und Kopiererspezialist hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Im Technologiesektor schnellten ferner die Papiere von Ebay um 7,69 Prozent auf 23,94 Dollar in die Höhe. Der Online-Marktplatz hatte im vierten Quartal massiv vom Verkauf seiner Internettelefonie-Tochter Skype profitiert. Das Zahlenwerk habe die Erwartungen klar übertroffen, sagten Händler. Zudem sei der Ausblick besser als aktuell von Analysten erwartet.
Ferner sorgte die Genehmigung einer Übernahme für Bewegung: Oracle darf den Server-Spezialisten Sun Microsystems übernehmen. Mit der Zustimmung der Europäischen Kommission steht dem milliardenschweren Zusammenschluss der beiden US-Konzerne nichts mehr im Weg, was ein Durchbruch für Oracle ist. Aktien des Unternehmens fielen um 0,36 Prozent auf 24,97 Dollar, Sun-Titel stiegen hingegen um 0,53 Prozent auf 9,48 Dollar. (awp/mc/ps/27)