US-Eröffnung: Verluste – Finanztitel und GM belasten

Der Leitindex Dow Jones gab in der ersten Handelstunde um 1,32 Prozent auf 8.461,39 Punkte nach. Der marktbreite S&P-500-Index büsste 1,63 Prozent auf 914,06 Punkte ein. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um moderatere 0,48 Prozent auf 1.730,67 Zähler. Der NASDAQ 100 gab 0,09 Prozent auf 1.392,87 Zähler ab.


Aktien von General Motors (GM) rutschten mit minus 6,21 Prozent auf 1,51 US-Dollar ans Dow-Ende. Für den akut angeschlagenen schwedischen Autohersteller Saab, der zu GM gehört und zum Verkauf steht, gibt es noch zwei oder drei Kaufinteressenten. Das gab der seit Februar verantwortliche Insolvenzverwalter Guy Lofalk in einem Interview mit der Stockholmer Nachrichtenagentur TT an. Bisher hatte Saab stets von «zehn seriösen Kaufinteressenten» gesprochen. Auch die in der Presse berichteten Pläne des US-Autobauers, Teile seiner für den US-Heimatmarkt bestimmten Produktion aus Europa in billigere Länder in Asien und Lateinamerika zu verlagern, gaben der Aktie keine positiven Impulse.


Finanztitel gehörten nach einem negativ aufgenommenen Pressebericht ebenfalls zu den Verlierern. Die 19 führenden US-Institute brauchen nach Informationen des «Wall Street Journal» («WSJ») in Wahrheit noch mehr frisches Kapital als die laut Stresstest verlangten 75 Milliarden Dollar. Die US-Notenbank (Fed) habe bei der Prüfung ursprünglich weitaus grössere Kapitallücken festgestellt, als schliesslich bekannt gegeben worden sei, berichtete das Blatt am Samstag. Die Ergebnisse des jüngsten Belastbarkeitstests der grössten US-Banken beruhten danach angeblich nicht auf soliden Berechnungen, sondern auf Geschachere und Gemauschel zwischen den Finanzinstituten und Regierungsbeamten.


Für JPMorgan ging es um 4,93 Prozent auf 37,02 Dollar nach unten. Bank of America verloren 3,60 Prozent auf 13,66 Dollar. Bei Morgan Stanley verpuffte im Sog der Branchenschwäche ein positiver Analystenkommentar: Die Titel verloren 5,92 Prozent auf 26,53 Dollar, obwohl Konkurrent Merrill Lynch diese mit Verweis auf die Bewertung und die langfristigen Gewinnperspektiven von «Neutral» auf «Buy» angehoben und das Kursziel von 28 auf 31 Dollar angehoben hatte. BB&T verzeichneten Verluste von 5,05 Prozent auf 25,00 Dollar. Die Regionalbank hatte mitgeteilt, 1,5 Milliarden Aktien verkaufen und die Dividende um 68 Prozent kürzen zu wollen. Für Capital One Financial ging es nach der Ankündigung, 56 Millionen Stammaktien zu je 27,75 Dollar anzubieten, um 9,44 Prozent auf 28,38 Dollar bergab.


Die zu den führenden US-Finanzkonzernen zählende Grossbank Wells Fargo besorgte sich bereits frisches Geld am Kapitalmarkt. Wie die Bank am Freitagabend bekannt gegeben hatte, wurden 341 Millionen Stammaktien im Wert von 8,6 Milliarden Dollar angeboten und eine «deutliche Überzeichnung» der Kapitalerhöhung festgestellt worden. Der «Stress-Test» hatte bei Wells Fargo eine Kapitallücke von knapp 14 Milliarden Dollar ergeben. Die Papiere fielen um 2,20 Prozent auf 27,56 Dollar.


Beim angeschlagenen US-Finanzkonzern American International Group (AIG) wird die Sanierung laut einem Bericht des WSJ viel länger dauern als erwartet. Ein internes Schreiben zeige, dass der Versicherer von einem mehrere Jahre andauernden Prozess ausgehe. Bislang war von einer schnellen Wende ausgegangen worden. Der Umbauplan trage den Namen «Projekt Schicksal» und sei in einer E-Mail von Konzernchef Edward Liddy an seine Mitarbeiter beschrieben, berichtete die Zeitung. Möglicherweise komme das Projekt auch bei einer Kongressanhörung am Mittwoch zur Sprache. Die Aktie quittierte diese Nachrichten mit Kursverlusten von 3,48 Prozent auf 1,94 Dollar. (awp/mc/ps/28)

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