US-Eröffnung: Verluste – Gerüchte um Lehman und Oracle-Zahlen belasten
Während die Standardwerte aber vergleichsweise moderat nachgaben, ging es für Technologietitel deutlicher nach unten. Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) konnte seine Auftaktgewinne nicht behaupten und fiel zuletzt um 0,48 Prozent auf 12.362,62 Zähler. Ähnlich sah es beim marktbreiten S&P-500-Index aus, der 0,76 Prozent auf 1.330,89 Punkte verlor. An der Technologiebörse fiel der NASDAQ 100 um 1,35 Prozent auf 2.292,98 Punkte. Der NASDAQ-Composite-Index büsste 1,36 Prozent auf 1.792,63 Zähler ein. Bei Einzelwerten bewegten mangels Unternehmensnachrichten vor allem Analystenkommentare die Kurse.
Lehman Brothers verloren deutliche 5,67 Prozent auf 40,08 US-Dollar. Händler verwiesen auf erneute Gerüchte um Probleme der Investmentbank. Andere Bankentitel verzeichneten dagegen erheblich geringere Verluste.
Oracle gaben nach schwachen Zahlen um 7,35 Prozent auf 19,40 Dollar nach. Der Softwarekonzern hatte am Mittwoch nach Börsenschluss für das dritte Quartal mit seinem Plus bei den Lizenzumsätzen mit neuer Software nur das untere Ende der Erwartungen erreicht. Der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn je Aktie entsprach zudem lediglich den Analystenschätzungen.
Clear Channel Communications sprangen indes nach einem positiven Gerichtsurteil um 11,46 Prozent auf 29,95 Dollar hoch. Ein Bezirksgericht in Texas hatte die Pflicht der beteiligten Banken zur Finanzierung der geplanten Übernahme des Rundfunkkonzerns durch Investoren klargestellt. Die Gruppe von sechs Finanzhäusern, darunter die Credit Suisse, hatte wegen der Kreditkrise die vereinbarten Darlehen für den mehr als 19 Milliarden Dollar (12 Milliarden Euro) schweren Kauf verweigert. Am Vortag hatten die Titel noch unter Befürchtungen um ein Scheitern der Übernahme gelitten und über 17 Prozent verloren.
Motorola büssten 4,49 Prozent auf 9,57 Dollar ein. Die Banc of America hatte ihr Votum für die Anteilsscheine des Telekomausrüsters von «Buy» auf «Neutral» zurückgenommen. Das Kursziel senkten die Analysten von 15 auf 11 Dollar. Vor der geplanten Aufspaltung des Konzerns in zwei Gesellschaften dürfte die Aktie sich angesichts der bestehenden Unsicherheiten schwach zeigen, schrieben die Experten.
Boeing gaben um 1,32 Prozent auf 75,29 Dollar nach – hier belastete ein Kommentar der Citigroup. Deren Analysten hatten ihr Kursziel für das Papier des Flugzeugbauers von 78 auf 68 Dollar gesenkt und auch die Gewinnschätzung je Aktie (EPS) für 2009 nach unten revidiert. Boeing werde in den kommenden Wochen wohl eine weitere, sechsmonatige Verzögerung bei der Auslieferung seines Modells 787 Dreamliner bestätigen, hiess es zur Begründung. Die dafür fälligen Vertragsstrafen könnten sich auf 2,5 bis drei Milliarden Dollar belaufen.
Google verloren 3,74 Prozent auf 441,04 Dollar. Lehman Brothers hatte die Einstufung für die Titel des Suchmaschinenbetreibers von 644 auf 580 Dollar gesenkt, aber die Einstufung «Overweight» beibehalten. Grund sei das unerwartet langsame operative Wachstum bei dem Unternehmen, hiess es. (awp/mc/pg)