US-Eröffnung: Verluste – ISM-Daten enttäuschen – Unsicherheit hält an
Darüber hinaus laste auch die andauernde Unsicherheit über die Verabschiedung des US-Rettungsplans für die amerikanische Finanzbranche auf den Notierungen, sagten Händler. Der Senat will noch an diesem Mittwoch über das 700-Milliarden-Dollar-Hilfspaket abstimmen. Nach Medienberichten enthält die Gesetzesvorlage zusätzlich eine höhere staatliche Absicherung von Bankeinlagen: Sie soll demnach von bisher 100.000 Dollar auf 250.000 Dollar angehoben werden. Beide Präsidentschaftskandidaten, der Demokrat Barack Obama und der Republikaner John McCain, hatten sich für eine solche Massnahme ausgesprochen, nachdem das Rettungspaket am Montag im Abgeordnetenhaus gescheitert war.
Der Dow Jones Industrial stand mit 1,43 Prozent auf 10.695,27 Zähler im Minus. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 1,59 Prozent auf 1.147,87 Punkte. An der NASDAQ verlor der Composite-Index 0,77 Prozent auf 2.066,24 Zähler. Der NASDAQ 100 gab um 1,60 Prozent auf 1.569,08 Punkte nach.
Am Dow-Ende fielen die Titel von General Electric (GE) um 8,00 Prozent auf 23,46 Dollar. Die Deutsche Bank hatte das Ziel für die Aktien des Mischkonzerns von 28 auf 26 Dollar gesenkt und die Einschätzung der Titel auf «Hold» belassen. Die Gewinne dürften auch 2009 weiter zurückgehen, schrieb Analyst Nigel Coe in einer aktuellen Studie. Der Experte verwies auf die schwierigere Lage an den Kreditmärkten und seine zurückgeschraubten Erwartungen für die Branche.
Finanztitel jedoch gehörten wie schon am Vortag zu den Gewinnern. So legten die Papiere der Citigroup um 4,88 Prozent auf 21,51 Dollar zu und waren damit der Favorit im Dow. Darüber hinaus gewannen die Aktien der Bank of America 4,00 Prozent auf 36,40 Dollar, und JPMorgan-Titel verteuerten sich um 2,68 Prozent auf 47,96 Dollar.
Neben den Finanzwerten, die dieser Tage ohnehin im Blickpunkt stehen, rückten auch die Autowerte in den Mittelpunkt. Die führenden Konzerne wollen ihre Absatzdaten für September vorlegen. Vor den Zahlen fielen die Titel von General Motors (GM) um 3,28 Prozent auf 9,14 Dollar, und für die Aktien von Ford Motor ging es sogar um 9,23 Prozent auf 4,72 Dollar nach unten. Darüber hinaus gaben Aktien von Eli Lilly 0,59 Prozent auf 43,77 Dollar ab. Der Pharmakonzern startete eine zweite Phase-III-Studie mit dem in der Entwicklung befindlichen Mittel LY450139 zur Behandlung von Alzheimer. An der Studie mit dem Namen Identity 2 nehmen 1.100 Patienten aus 22 Ländern teil.
Zudem ist der weltgrösste Biotechkonzern Amgen nach Angaben aus Kreisen an dem Medikamentenkandidaten EndoTAG des Biotechnologie-Unternehmens MediGene interessiert. Wie die Finanznachrichten-Agentur dpa-AFX am Mittwoch aus Kreisen erfuhr, hat mit Amgen neben Pfizer , Novartis , Roche und Eli Lilly ein weiteres Unternehmen Interesse an der Vermarktung des noch in der Entwicklung befindlichen Mittels gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs angemeldet. Amgen-Aktien gaben marktkonforme 1,32 Prozent auf 58,49 Dollar ab, und Titel von Pfizer sanken um 0,60 Prozent auf 18,33 Dollar. (awp/mc/ps/30)