US-Eröffnung: Verluste – Johnson & Johnson enttäuscht mit Umsatz
Wichtige Konjunkturdaten standen nicht auf der Agenda. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (DJIA) fiel um 0,40 Prozent auf 9.864,04 Zähler. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,59 Prozent auf 1.069,84 Zähler nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index 0,19 Prozent auf 2.134,99 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,08 Prozent auf 1.728,32 Punkte.
«Im Mittelpunkt stehen die Ergebniszahlen der Unternehmen und insbesondere das Umsatzwachstum», sagte Dave Rovelli, Geschäftsführer bei Canaccord Adams in New York. Hier enttäuschte der Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson trotz einer höheren Gewinnprognose. Auch der schwache Bankensektor und der Rücktritt des Chefs beim ums Überleben kämpfenden US-Finanzierer CIT sorgten für eine gedämpfte Stimmung.
Die Zahlen von Johnson & Johnson für das dritte Quartal fielen gemischt aus: Der rückläufige Umsatz verfehlte die Erwartungen, was das Unternehmen auf negative Währungseffekte sowie die wachsende Konkurrenz von Generika-Herstellern zurückführte. Obwohl der Gewinn vor allem dank Kosteneinsparungen erneut leicht stieg und damit den Markt positiv überraschte und die Jahresprognose für den Gewinn moderat angehoben wurde, verlor die Aktie am Dow-Ende 2,54 Prozent auf 60,94 US-Dollar.
Bankentitel gehörten grossteils ebenfalls zu den Verlierern. Goldman Sachs verbilligten sich um 2,27 Prozent auf 185,83 Dollar, nachdem die einflussreiche Analystin Meredith Whitney die Aktie von «Buy» auf «Neutral» abgestuft hatte. Im Dow büssten Bank of America 1,77 Prozent auf 17,71 Dollar ein und gehörten damit zu den Stiefkindern der Anleger. Das Institut willigte ein, US-Behörden mehr Informationen darüber zukommen zu lassen, weshalb es vor der Übernahme des Konkurrenten Merrill Lynch Details über dessen Quartalsverluste sowie die Zahlungen von Boni zurückgehalten hatte. JPMorgan gaben um 2,15 Prozent auf 45,09 Dollar nach.
Indes konnten Citigroup gegen den Trend um 0,21 Prozent auf 4,78 Dollar zulegen – hier stützte eine positive Studie der Deutschen Bank, die die Beobachtung der Papiere mit «Buy» und einem Kursziel von 5,50 Dollar aufnahm. Im Falle einer schneller als erwartet verlaufenden gesamtwirtschaftlichen Erholung sei das Potenzial der US-Bank grösser und bei einem erneuten Rückgang das Risiko geringer als bei vielen Wettbewerbern, hiess es zur Begründung.
Bei CIT liess neben der drohenden Insolvenz auch der angekündigte Weggang des Vorsitzenden Jeffrey Peek die Aktie um 13,46 Prozent auf 0,90 Dollar einbrechen. Der Verwaltungsrat leitete bereits die Suche nach einem Nachfolger für Peek ein, wie das Unternehmen mitteilte. Wie in den USA oft üblich hat Peek neben dem Management-Chefsessel auch den Vorsitz im Verwaltungsrat inne. Ein Zusammenbruch des Finanzierers wäre die grösste Pleite eines US-Finanzhauses seit dem Aus der Investmentbank Lehman Brothers vor gut einem Jahr.
Nach der angekündigten Übernahme von Starent Networks schoss die Aktie des Netzwerkausrüsters um 17,36 Prozent auf 34,07 Dollar nach oben. Der grössere Konkurrent Cisco Systems will das Unternehmen für rund 2,9 Milliarden Dollar übernehmen. Es sei vereinbart worden, dass 35 Dollar je Starent-Aktie in bar gezahlt werden sollen, teilte Cisco mit. Die Cisco-Papiere verteuerten sich um 0,59 Prozent auf 23,96 Dollar, was für einen der vorderen Plätze im Dow schon ausreichte. (awp/mc/pg/28)