US-Eröffnung: Verluste – Leitzinsentscheid und IBM/Sun im Fokus
Auf Unternehmensseite steht vor allem das angebliche Übernahmevorhaben von IBM im Fokus. Wie das «Wall Street Journal» in seiner Online-Ausgabe aus Kreisen berichtete, will der Computerkonzern den Konkurrenten Sun Microsystems übernehmen.
Der US-Leitindex fiel um 1,20 Prozent auf 7.307,13 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 1,00 Prozent auf 770,35 Zähler nach. An der Technologiebörse NASDAQ verlor der Composite-Index 0,29 Prozent auf 1.188,71 Zähler, während der NASDAQ 100 um 0,28 Prozent auf 1.458,00 Punkte sank.
Vor allem Aktien aus dem Technologie-Sektor standen wegen eines Berichts im «Wall Street Journal» Online zu IBM und Sun im Blick der Anleger. Eine Übernahme von Sun durch den grösseren Konkurrenten IBM könnte noch in dieser Woche bekannt gegeben werden, zitierte die Zeitung Aussagen von mit der Situation vertrauten Personen. Der Kaufpreis werde auf mindestens 6,5 Milliarden Dollar veranschlagt. Die zwei Konzerne selbst wollten das nicht kommentieren. Beide Unternehmen stellen Grossrechner und die passende Software her. Sun sprangen infolge der Meldung um 65,59 Prozent auf 8,23 US-Dollar hoch, während IBM um 2,36 Prozent auf 90,72 Dollar nachgaben.
Oracle wird voraussichtlich nach Börsenschluss über sein abgelaufenes drittes Geschäftsquartal berichten. Die Titel des Software-Herstellers zeigten sich unterdessen kaum verändert bei plus 0,06 Prozent auf 15,41 Dollar. Die Titel des Sportartikelherstellers Nike , der ebenfalls an diesem Tag Vierteljahreszahlen vorlegen wird, stiegen um 0,90 Prozent auf 45,82 Dollar.
Adobe Systems legten nach am Vorabend bekannt gegebenen Zahlen zum ersten Geschäftsquartal um 7,32 Prozent auf 20,53 Dollar zu und waren damit nach Sun zweitstärkster Wert im NASDAQ 100. Der Software-Konzern hatte wie bereits angekündigt für das Ende Februar abgeschlossene Quartal einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn gemeldet. Für das laufende Jahresviertel rechnet Adobe mit Erlösen zwischen 675 und 725 Millionen Dollar und einem um Sonderposten bereinigten Ergebnis je Aktie zwischen 0,31 und 0,38 Dollar. Die Deutsche Bank beliess die Aktie nach Zahlen auf «Buy» und das Kursziel bei 25 Dollar.
Erfreuliche Aussagen kamen einmal mehr aus dem Bankensektor, der sich weiter von den kräftigen Verlusten der vergangenen Zeit erholte. Der Chef der Bank of America (BoA) , Kenneth Lewis, sagte in einem Interview mit dem «Charlotte Observer», dass die Bank 45 Milliarden Dollar staatliche Hilfe noch im Verlauf des Jahres oder Anfang nächsten Jahres zurückzahlen könne. Zudem rechne er wieder mit Gewinnen im laufenden Jahr, sofern es nicht zu einem unerwarteten Finanzkollaps komme. Die Aktien der BoA stiegen daraufhin um 5,10 Prozent auf 6,59 Dollar, während die der Citigroup sogar um 10,36 Prozent auf 2,77 Dollar hochsprangen und damit Spitzenwert im Dow Jones waren.
Goldman Sachs dagegen fielen um 1,25 Prozent auf 97,75 Euro. Kreisen zufolge will die Bank angeblich den Betreiber des Freizeitparks Universal Studios Japan (USJ) übernehmen. Dies sagten drei mit der Sache vertraute Personen am Mittwoch. Der Wert dürfte bei mehr als 610 Millionen Dollar liegen, hiess es. (awp/mc/pg/27)