Teilweise deuteten die Ergebnisse auch darauf hin, dass nicht nur Unternehmen, sondern auch Verbraucher unter den Auswirkungen der Kreditkrise litten. Der zunächst gestoppte Kursanstieg beim Öl stütze die Stimmung etwas, hiess es am Markt.
Der Leitindex Dow Jones (DJIA) fiel um 0,12 Prozent auf 11.453,58 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 0,38 Prozent auf 1.255,16 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ gab der Composite-Index um 0,41 Prozent auf 2.270,12 Zähler nach. Für den NASDAQ 100 ging es um 1,33 Prozent auf 1.795,63 Zähler runter.
Apple brachen nach einem schwachen Ausblick ein und verloren 8,39 Prozent auf 152,34 US-Dollar. Der Computerkonzern und iPhone-Hersteller hat zwar dank starker Verkäufe seiner Mac-Rechner und iPod-Musikplayer ein weiteres Rekordquartal eingefahren und die Analystenerwartungen übertroffen. Mit einer zurückhaltenden Prognose für das weitere Geschäft enttäuschte das Unternehmen die Anleger jedoch.
Auch Texas Instruments (TI) blieb hinter den Erwartungen am Markt zurück. Die Titel sackten gar um 13,50 Prozent auf 24,67 Dollar ab. Der Chiphersteller kämpft mit einer schwächerer Nachfrage und sinkenden Gewinnen. Der Überschuss fiel im zweiten Quartal vor allem wegen eines schlechteren Geschäfts mit Handy-Chips um fast vier Prozent, der Umsatz gab um zwei Prozent nach. Der Konzern lag mit den Ergebnissen am unteren Ende der eigenen Schätzungen und enttäuschte die Markterwartungen massiv.
Der Pharmakonzern Merck & Co litt indes unter dem fehlenden Ausblick und mussten ebenfalls Verluste hinnehmen. Nach einer vortags veröffentlichten neuen Studie zum Blutfett-Senker Vytorin mit womöglich weiteren negativen Folgen für den Absatz wollte der Pharmakonzern vorerst keine Aussage zur weiteren Gewinnentwicklung mehr machen. Dass der Gewinn je Aktie (EPS) im zweiten Quartal stärker gestiegen war als vom Markt erwartet, konnte der Aktie nicht helfen. Merck-Titel gaben um 9,93 Prozent auf 31,82 Dollar ab.
Auch Finanzdienstleister enttäuschten. Papiere von American Express (AMEX) verloren 9,54 Prozent auf 37,00 Dollar. Nach einem unerwartet starken Gewinneinbruch im zweiten Quartal hatte der US-Kreditkartenkonzern seine Prognose für das laufende Jahr über den Haufen geworfen. Das bisherige Gewinnziel mit einem Plus von vier bis sechs Prozent könne voraussichtlich nicht mehr erreicht werden, räumte Konzernchef Kenneth Chenault ein. Für Wachovia-Titel ging es um 1,44 Prozent auf 12,99 Dollar nach unten. Die US-Bank hatte im zweiten Quartal einen höheren bereinigten Verlust je Aktie (EPS) hinnehmen müssen als am Markt erwartet. Sie senkte zudem ihre Dividende deutlich auf fünf Cent von zuvor 37,5 Cent.
Dagegen schossen Aktien von United Airlines (UAL) um 16,83 Prozent auf 5,83 US-Dollar in die Höhe. Die zweitgrösste US-Fluggesellschaft hatte zwar wegen der Rekord-Kerosinpreise einen Milliardenverlust eingeflogen. Der Verlust je Aktie fiel jedoch geringer als von Analysten erwartet aus.
Titel von DuPont gewannen 2,32 Prozent auf 45,07 Dollar. Der US-Chemiekonzern hatte im zweiten Quartal dank eines starken Wachstums im Agrarsektor mehr verdient als ein Jahr zuvor und mit seinem Gewinn je Aktie (EPS) die Analystenprognosen deutlich übertroffen.
Caterpillar-Papiere rückten um 2,91 Prozent auf 75,36 Dollar vor. Der weltgrösste Baumaschinen-Hersteller hatte der Baukrise auf dem heimischen Markt getrotzt und angetrieben vom Boom in Schwellenländern neue Rekordergebnisse für das zweite Quartal vorgelegt. Gewinn je Aktie (EPS) und Umsatz stiegen stärker als erwartet. Titel von Biogen Idec verteuerten sich nach besser als erwarteten Zahlen um 5,24 Prozent auf 70,35 Dollar.
Angesichts einer bevorstehenden Übernahme schossen Aktien von Foundry Networks um 31,84 Prozent auf 18,01 Dollar nach oben. Der Datenspeicher-Ausrüster Brocade Communications Systems hat nach eigenen Angaben vom Vorabend dem Kauf des Netzwerkspezialisten zugestimmt. Der Kaufpreis beträgt drei Milliarden Dollar in bar und Aktien, was auf Basis des Brocade-Schlusskurses vom 18. Juli 19,25 Dollar je Foundry-Aktie entspricht. Für Brocade-Aktien ging es vorbörslich deutlich um 18,25 Prozent auf 6,81 Dollar bergab. ( awp/mc/pg/30)