US-Eröffnung: Verluste – Rettungspaket für Autobauer vorerst gescheitert

Der Leitindex Dow Jones (DJIA) verlor 1,64 Prozent auf 8.424,83 Punkte. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 1,67 Prozent auf 859,00 Zähler nach unten. An der Nasdaq sank der Composite-Index um 0,83 Prozent auf 1.495,35 Punkte. Der NASDAQ 100 fiel gar um 0,46 Prozent auf 1.175,02 Punkte.


Aktien der US-Autobauer verringerten ihre deutlichen Kursverluste, die sie noch zu Handelsbeginn hinnehmen mussten. Die Papiere profitierten Händlern zufolge von der Bereitschaft des US-Präsidenten George W. Bush, die von der Branche dringend benötigten Überbrückungsgelder aus dem 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket für die Finanzbranche zur Verfügung zu stellen. Am Donnerstagabend noch war im Kongress der Rettungsplan für die Autounternehmen gescheitert, woraufhin die Auto-Titel eingebrochen waren. GM-Aktien verloren nur noch 4,61 Prozent auf 3,93 US-Dollar, nachdem sie in den ersten Handelsminuten auf bis zu 2,61 Dollar abgesackt waren. Ford-Papiere fielen noch um 3,45 Prozent auf 2,80 Dollar.


Der Betrugsfall an der Wall Street dreht sich um ein «Schneeball-System» im Volumen von 50 Milliarden Dollar. Die Behörden nahmen in der Nacht zum Freitag den 70-jährigen Bernard Madoff fest, der einst Chef der Technologiebörse NASDAQ war und seit Jahrzehnten zu den einflussreichen Figuren der Wall Street zählt. Er gab nach Angaben der Behörden zu, jahrelang Investoren mit einem Schneeball-System betrogen zu haben: Versprochene hohe Gewinne wurden einfach mit dem Geld neuer Kunden bezahlt.


Am US-Bankenhimmel sieht es zudem weiterhin sehr düster aus. JPMorgan-Chef Jamie Dimon sprach am Vorabend von einer «schrecklichen» Entwicklung im vierten Quartal und kündigte ein hartes Jahr 2009 an. Diese Aussagen lasteten Börsianern zufolge weiter auf dem Kurs der JPMorgan-Titel, die um 3,41 Prozent auf 28,92 Dollar nachgaben. Zugleich bereitete die Bank of America die Öffentlichkeit auf den Abbau von 30.000 bis 35.000 Arbeitsplätzen vor. Damit sollen Überschneidungen nach der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch beseitigt werden. Papiere der Bank of America sanken um 4,29 Prozent auf 14,27 Dollar.


Titel von Caterpillar sanken um 3,32 Prozent auf 40,80 Dollar. Börsianer begründeten die Abschläge mit einem negativen Analystenkommentar. Goldman Sachs hatte die Aktien des Baumaschinenherstellers von «Neutral» auf «Sell» abgestuft und zugleich das Kursziel von 38 auf 32 Dollar reduziert. Analyst Terry Darling begründete seine skeptische Haltung damit, dass den Kunden von Caterpillar immer weniger Darlehen für Bauprojekte zur Verfügung stünden.


Weitere Nachrichten gab es noch aus dem Pharmasektor: Bristol-Myers Squibb (BMS) ist mit dem Biotechnologie-Unternehmen Exelixis eine Kooperation für zwei Antikrebsprogramme eingegangen. BMS sicherte sich die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte an beiden Programmen und leistet dafür eine Vorabzahlung an Exelixis in Höhe von 195 Millionen Dollar. Die BMS-Papiere stiegen gegen den Trend um 2,61 Prozent auf 22,01 Dollar. (awp/mc/gh/34)

Exit mobile version