US-Eröffnung: Verluste – Rettungspaket für Autobranche könnte scheitern

Zudem hat sich das Handelsbilanzdefizit im Oktober überraschend ausgeweitet, und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der abgelaufenen Woche unerwartet stark gestiegen.


Der Dow-Jones-Index büsste zuletzt 0,54 Prozent auf 8.714,19 Punkte ein. Der marktbreite S&P-500-Index gab 0,36 Prozent auf 896,01 Zähler ab. Der NASDAQ Composite-Index verlor 0,75 Prozent auf 1.554,7 Punkte. Der NASDAQ 100 sank um 0,57 Prozent auf 1.215,46 Zähler.


Die Autohersteller standen ein weiteres Mal im Blick, nachdem das US-Repräsentantenhaus am Vorabend mit 237 gegen 170 Stimmen den Gesetzentwurf zur Stützung der Branche gebilligt hatte. Er sieht 14 Milliarden Dollar (10,8 Milliarden Euro) an Notkrediten für die drei grossen Autobauer General Motors (GM), Ford und Chrysler vor. Daneben soll US-Präsident George W. Bush einen Beauftragten ernennen, der die vom Kongress verlangte Umstrukturierung und Sanierung der Unternehmen überwacht. Gebangt wird dennoch: Mehrere republikanische Senatoren hatten sich gegen das Paket ausgesprochen, weil dieser Beauftragte ihrer Meinung nach nicht genügend Macht hat, eine tiefgreifende Umstrukturierung durchzusetzen. GM-Aktien verbilligten sich um 5,22 Prozent auf 4,36 Dollar, Ford-Titel sanken um 4,31 Prozent auf 3,11 Dollar.


Auch Aktien von US Bancorp zählten zu den grössten Verlierern. Sie fielen um 6,22 Prozent auf 25,95 Dollar. Das Unternehmen gab in Präsentationsunterlagen für die Börsenaufsicht SEC bekannt, dass es für das vierte Quartal mit Nettoabschreibungen in Höhe von 600 bis 650 Millionen Dollar rechnet. Hinzu kämen marktabhängige Abschreibungen von 200 bis 300 Millionen Dollar.


Aufmerksamkeit zog auch der Konsumgüter-Hersteller Procter & Gamble auf sich. Nach Einschätzung des Managements wird das Weihnachtsquartal weniger stark ausfallen als bislang erwartet. Für das gesamte Geschäftsjahr 2008/2009 bleibt das Ziel von vier bis sechs Prozent Wachstum aber bestehen. Die Titel gaben um moderate 0,24 Prozent auf 58,98 Dollar nach.


Yahoo! will ein umstrittenes Abfindungsprogramm für seine Mitarbeiter kürzen und auf diese Weise einen Rechtsstreit mit Investoren beilegen. Dieser Schritt solle einen «teuren und störenden Prozess vermeiden» und erfolge nicht im Zusammenhang mit einer möglichen Übernahme durch Microsoft , betonte ein Sprecher. Der Richter muss der Einigung noch zustimmen. Der Software-Riese indes erhöhte seine Dividende. Der Konzern werde im März kommenden Jahres nun 0,13 Dollar pro Aktie als Quartalsdividende ausschütten. Morgan Stanley hat zudem angesichts der sich verschlechternden Marktbedingungen das Kursziel für Microsoft von 26,50 auf 24,00 US-Dollar gesenkt und die Einstufung auf «Equal-weight» belassen. Yahoo-Titel fielen um 1,94 Prozent auf 13,14 Dollar, und Papiere von Microsoft sanken um 3,01 Prozent auf 19,99 Dollar.


Der Flugzeugbauer Boeing schliesslich verschiebt erneut die Auslieferung seines neuen Langstreckenjets 787 «Dreamliner» um mehrere Monate. Als Gründe für die erneute Verzögerung führte der Airbus-Konkurrent den Mechaniker-Streik und weiter bestehende Probleme beim Bau des Flugzeuges an. Die Aktien gaben um 0,38 Prozent auf 41,52 Dollar nach. (awp/mc/pg/33)

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