US-Eröffnung: Verluste – Ruhige verkürzte Weihnachtswoche erwartet

Für den Leitindex Dow Jones (DJIA) ging es in der ersten Handelsstunde um 0,21 Prozent auf 8.561,50 Zähler nach unten. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 0,84 Prozent auf 880,38 Punkte nach. An der Nasdaq sank der Composite-Index um 1,32 Prozent auf 1.543,60 Punkte. Der NASDAQ 100 büsste 1,58 Prozent auf 1.197,91 Zähler ein.


Im Einzelhandelssektor dominierten Minuszeichen: So sanken Aktien von Walgreen um 4,60 Prozent auf 24,88 Dollar. Die Einzelhandelskette hat in ihrem ersten Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten enttäuscht. Nach einem negativen Expertenkommentar verloren auch Aktien von Dollar Tree Stores 3,91 Prozent auf 42,00 Dollar. Goldman Sachs hatte die Papiere der Einzelhandelskette von «Neutral» auf «Sell» gesenkt und sie auch auf die «Conviction Sell List» gesetzt. Das Potenzial auf der Gewinnseite sei begrenzt, und eine Enttäuschung der Konsensschätzung 2009 könnte sinkende Bewertungen zur Folge haben, hiess es. Das Kursziel wurde bei 36 Dollar belassen. Auch BedBathandBeyond konnten vom positiven Tenor eines Berichts im «Barron’s» nicht profitieren und gaben um 2,27 Prozent auf 25,42 Dollar nach.


Papiere aus dem Automobilsektor kamen nicht zur Ruhe und verzeichneten erneut deutliche Abschläge. Händler machten negative Nachrichten aus Japan für die Verluste bei General Motors (GM) und Ford verantwortlich. Der weltgrösste Autohersteller Toyota hatte wegen der globalen Absatzkrise zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit seine Prognosen gesenkt. GM-Aktien wurden Händlern zufolge auch durch einen negativen Analystenkommentar von Credit Suisse belastet, die ihr Votum auf «Underperform» und das Kursziel auf 1,00 Dollar reduzierten. Das Eigenkapital des Autokonzerns könne in den kommenden zwei Monaten nahezu komplett aufgezehrt werden, hiess es. GM-Aktien sanken um 15,14 Prozent auf 3,81 Dollar, Ford sackten um 9,83 Prozent auf 2,66 Dollar ab.


Technologieaktien wegen eines Presseberichts im Blick. Nach der Fertigungsindustrie reagiert dem Bericht zufolge nun auch die IT-Branche mit massiven Produktionskürzungen auf den weltweiten Wirtschaftsabschwung. Im kalifornischen Silicon Valley ordneten zahlreiche Konzerne nach Informationen der «Financial Times» Betriebsferien und vorübergehende Werksschliessungen an. Schwergewichte wie Hewlett-Packard (HP), Cisco Systems, Advanced Micro Devices (AMD), Texas Instruments, Dell Computer, Adobe Systems und CSC machten über Weihnachten und Neujahr ganze Büroetagen und Forschungsabteilungen dicht. HP verloren im Leitindex 0,88 Prozent auf 35,11 Dollar, Cisco büssten 0,72 Prozent auf 16,52 Dollar ein.


Qimonda-Titel sprangen indes um 76,67 Prozent auf 0,5300 Dollar an. Das Hilfspaket für den schwer angeschlagenen Speicherchip-Hersteller steht. Nach tagelangem öffentlichem Schlagabtausch haben sich das Land Sachsen und der Mutterkonzern Infineon geeinigt. Der Durchbruch kam aber erst durch das Eingreifen Portugals zustande, wo Qimonda ein Werk unterhält. (awp/mc/ps/29)

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