Vor allem der abermalige Rückgang der Beschäftigungskomponente zeige, dass die Situation am US-Arbeitsmarkt nach wie vor schwierig sei, hiess es in einer Kurzstudie der Helaba. Die Industrieaufträge hingegen waren im Juni überraschend gestiegen. Auf die Stimmung habe auch ein trüber Ausblick des weltgrössten Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble (P&G) gedrückt, sagten Händler.
Der US-Leitindex fiel um 0,94 Prozent auf 9.232,83 Zähler, nachdem er am Vortag noch auf einem neuen Jahreshoch geschlossen hatte. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 0,93 Prozent auf 996,26 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ verlor der Composite-Index 1,13 Prozent auf 1.988,56 Zähler. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 1,14 Prozent auf 1.609,99 Punkte nach unten.
Anteilsscheine von Procter & Gamble (P&G) verbilligten sich am Dow-Ende um 3,52 Prozent auf 53,51 US-Dollar. Der weltgrösste Konsumgüterkonzern hatte zwar im vierten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen und seine Ziele für das nächste Jahr bekräftigt. Für das erste Quartal des nächsten Geschäftsjahres stellte P&G aber einen organischen Umsatzrückgang von bis zu drei Prozent in Aussicht. Damit würde das Unternehmen laut Händlern hinter den Markterwartungen zurückbleiben.
Ungeachtet eines Gewinnsprungs und einer Prognoseanhebung sanken Titel von Kraft Foods um 1,34 Prozent auf 27,96 Dollar. Zwar hatte der Lebensmittelkonzern seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr erhöht und rechnet nun mit einem Gewinn je Aktie von mindestens 1,93 nach zuletzt vorhergesagten 1,88 Dollar. Allerdings hatte der Umsatz wegen des stärkeren Dollars, der Einnahmen ausserhalb der USA beim Umrechnen niedriger ausfallen lässt, trotz der höheren Preise nachgegeben und den Markt enttäuscht. Analyst Emil Heppel von der Landesbank Berlin (LBB) fand dennoch lobende Worte für die Zahlen. Kraft habe «der globalen Wirtschaftskrise und der verschlechterten Einkommenssituation der Verbraucher erstaunlich gut getrotzt», hiess es in einem aktuellen Kommentar. Er blieb beim Votum «Kaufen» für die Aktie.
Die News Corp von Rupert Murdoch, die nach Börsenschluss Jahreszahlen vorlegen will, vergrössert derweil ihren Einfluss beim Bezahlsender Sky Deutschland . Wie der Medienkonzern mitteilte, stieg der Anteil an der früheren Premiere AG von zuletzt 30,5 auf 39,96 Prozent. Ein Sprecher wollte auf Anfrage nicht kommentieren, ob weitere Aktienkäufe anstehen. Er sagte aber, News Corp fühle sich mit dem nun kontrollierten Aktienpaket wohl. Damit sei etwa das gleiche Beteiligungsniveau erreicht wie bei BSkyB in Grossbritannien. Die News-Aktien verloren 2,27 Prozent auf 10,35 Dollar.
Unter den weiteren, an der NASDAQ notierten Papieren sackten die Papiere von Electronic Arts gar um 7,40 Prozent auf 20,27 Dollar ab. Der Spielespezialist hatte im ersten Quartal einen niedriger als gedachten Umsatz erwirtschaftet. Auch der Umsatzausblick auf 2010 habe die durchschnittlichen Erwartungen verfehlt, sagten Börsianer.
Garmin-Aktien aber schnellten um 21,30 Prozent auf 32,97 Dollar nach oben. Der Navigationsgerätehersteller hatte im zweiten Quartal trotz eines rückläufigen Gewinns die Markterwartungen hinter sich lassen können. Der Umsatz war hingegen minimal unter den Analystenschätzungen geblieben. (awp/mc/pg/28)