US-Eröffnung: Verluste – US-Wirtschaft wächst nur noch langsam

Die US-Wirtschaft bewege sich nur noch im Schneckentempo vorwärts, sagten Händlern mit Blick auf aktuelle BIP-Daten. Die amerikanische Wirtschaft hat im vierten Quartal wie erwartet und zunächst berechnet deutlich an Schwung eingebüsst. Zudem fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der abgelaufenen Woche höher aus als von Experten erwartet.


Der Leitindex Dow Jones fiel um 0,60 Prozent auf 12.618,65 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 0,55 Prozent auf 1.372,46 Zähler ab. Der NASDAQ Composite verlor 0,30 Prozent auf 2.346,63 Zähler. Lediglich der NASDAQ 100 konnte um 0,10 Prozent auf 1.801,65 Punkte zulegen.


Nach dem Hypothekenaufkäufer Fannie Mae am Vortag folgte jetzt auch Konkurrent Freddie Mac mit einem unerwartet hohen Milliardenverlust. Das Papier verzeichnete allerdings nur vorbörslich Kursverluste und stieg nach Handelsbeginn um 4,42 Prozent auf 26,20 US-Dollar. Aktien des Konkurrenten Fannie Mae gewannen 4,25 Prozent auf 28,43 Dollar. Die Ratingagentur Moody’s hat die Ratings von Freddie Mac bestätigt. Als Grund nannte sie ihre Einschätzung, dass das Unternehmen in hohem Grade von einer Unterstützung der Regierung profitieren dürfte. Eine Bundesregulierungsbehörde hatte am Vortag angekündigt, die Obergrenzen für Investitionen der staatsfinanzierten Hypothekenfinanzierer aufzuheben. Analysten merkten indes an, dies werde nur wenig Einfluss auf beide Unternehmen haben, da sie grosse Bargeldbestände zur Absicherung ihrer Risiken halten müssten.


Sears Holdings verzeichneten nach Anfangsverlusten ein Plus von 1,49 Prozent auf 103,11 Dollar. Der drittgrösste US-Einzelhändler will nach enttäuschenden Zahlen die Kosten senken. Sears hat im vierten Quartal einen Gewinnrückgang von 47 Prozent hinnehmen müssen. Auch der Umsatz ging zurück und blieb ebenso wie der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) hinter den Markterwartungen zurück.


Sprint Nextel gaben indes nach der Bilanzvorlage deutliche 7,26 Prozent auf 8,30 Dollar ab. Der amerikanische Telekomkonzern ist im vierten Quartal wegen einer Wertberichtigung bei gesunkenen Umsätzen tief ins Minus gestürzt. Die Abschreibung auf den verbliebenen Wert von Nextel Communications belaufe sich auf 29,7 Milliarden US-Dollar, teilte Sprint Nextel mit. Der Quartalsverlust beträgt den Angaben zufolge 29,5 Milliarden Dollar oder 10,36 Dollar je Aktie. Bereinigt um die Abschreibung und andere Kosten im Zusammenhang mit der Fusion hätte das Unternehmen allerdings einen Gewinn von 21 Cent je Aktie verbucht. Mit 18 Cent hatten Analysten hier weniger erwartet.


Mylan fielen um 8,06 Prozent auf 12,09 Dollar. Der US-Pharmakonzern verbuchte im abgelaufenen Quartal unter dem Strich einen Verlust von 5,04 Dollar je Aktie oder 1,38 Milliarden Dollar. 2007 war im gleichen Zeitraum noch ein Gewinn von 0,63 Dollar oder 135,4 Millionen Dollar verzeichnet worden. Das bereinigte Ergebnis je Aktie ging allerdings mit 11 Cent (Vorjahr: 45 Cent) weniger stark zurück als erwartet. Von Thomson Financial News befragte Analysten hatten mit einem Verlust von 4 Cent gerechnet.


Eli Lilly verbilligten sich um 1,83 Prozent auf 50,88 Dollar. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem US-Pharmakonzern einen «Non-approvable Letter» zugestellt und damit eine weitere Zulassung für das Schizophrenie-Medikament Zyprexa verweigert.


Barr Pharmaceuticals verloren 1,14 Prozent auf 48,63 Dollar. Der Generikahersteller hat gewarnt, er könnte 2008 die Gewinnerwartungen an der Wall Street verfehlen. Beim Umsatz ist das Unternehmen indes optimistischer als der Markt. Im vierten Quartal lagen die Zahlen über den Erwartungen. Papiere von King Pharmaceuticals legten um 1,64 Prozent auf 11,14 Dollar zu. Der Arzneimittelhersteller hat im vierten Quartal mit seinem Gewinnanstieg von 16 Prozent die Markterwartungen hinter sich gelassen. (awp/mc/pg)

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