US-Eröffnung: Verluste – Zurückhaltung vor Rettungsplan für die Banken
Damit soll sichergestellt werden, dass Banken, die Staatshilfe in Anspruch nehmen, verfügbare Mittel zur Kreditvergabe nutzen.
Indes stützen höhere Ölpreise die Kurse von Energieaktien und dämmten damit die Verluste an der Wall Street etwas ein. Die aktuellen Konjunkturdaten allerdings bewegten die Kurse kaum. So waren in den USA die Lagerbestände des Grosshandels im Dezember stärker als erwartet gesunken, und auch die Umsätze in dieser Branche hatten im letzten Monat des Jahres 2008 kräftig nachgegeben.
Der Dow Jones fiel um 0,81 Prozent auf 8.204,04 Zähler, und der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,82 Prozent auf 862,76 Punkte. An der NASDAQ sank der Composite-Index um 0,17 Prozent auf 1.588,80 Zähler. Der NASDAQ 100 gab um 0,26 Prozent auf 1.278,30 Zähler nach.
Vor allem Bankaktien litten unter der Unsicherheit am Markt. So gaben Bank of America am Indexende um 8,27 Prozent auf 6,32 US-Dollar ab, und Citigroup verzeichneten ein Minus von 3,04 Prozent auf 3,83 Dollar. Aktien von American Express gaben um 3,10 Prozent auf 17,20 Dollar nach.
Neben den Finanzaktien standen noch mehrere Einzelwerte mit unternehmensspezifischen Nachrichten im Fokus: So hatte der Flugzeugbauer Boeing sein Ergebnis im abgelaufenen Jahr und im vierten Quartal 2008 nach unten korrigiert. Die Gründe für den um vier Cent je Aktie höher ausgefallenen Verlust im vierten Quartal sind laut Boeing verringerte Werte von Flugzeugen und ein erhöhter Aufwand aufgrund eines Vergleichs. Titel der Fluggesellschaft gaben um 3,34 Prozent auf 41,37 Dollar ab.
Der zweitgrösste US-Paketdienst FedEx streicht indes wegen der Wirtschaftskrise in seiner Frachtsparte rund 900 Jobs und damit etwa 2,5 Prozent seiner Stellen. Der Abbau folgt auf bereits konzernweite Einschnitte bei Gehältern und Sozialleistungen. Auch der weltweite Branchenprimus United Parcel Service (UPS) kämpft mit Einbrüchen wegen der Krise und ist auf Sparkurs. FedEX-Titel verloren 3,04 Prozent auf 53,97 Dollar, und UPS-Aktien verbilligten sich um 1,95 Prozent auf 46,34 Dollar.
Stellenstreichungen gab zudem der Autobauer General Motors (GM) bekannt: 2009 will er 10.000 Stellen weltweit abbauen. Dessen Titel allerdings legten als einer der besten Werte im Dow um 1,06 Prozent auf 2,86 Dollar zu. GM hatte zudem eine Steigerung der Automobilproduktion im zweiten Halbjahr in Aussicht gestellt.
Auch im Übernahmestreit zwischen Dow Chemical und Rohm & Haas gibt es einem Pressebericht zufolge Neuigkeiten: So wäre laut der «Financial Times» der kuwaitische Staatsfonds KIA bereit, den US-Chemiekonzern Dow Chemical finanziell stärker bei seiner geplanten Übernahme des Konkurrenten unter die Arme zu greifen. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine mit der Sache vertraute Person. Es seien ein neuer Preis und geänderte Vertragsbestimmungen nötig, hiess es. KIA war zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen. Dow-Chemical-Aktien rückten um 2,16 Prozent auf 10,88 Dollar vor, und Titel von Rohm & Haas gewannen 2,63 Prozent auf 57,76 Dollar.
Ein öffentliches Angebot für den Kauf aller ausstehenden Aktien von Genentech unterbreitete am Vorabend schliesslich der Pharmakonzern Roche . Zu einem Preis von 86,50 US-Dollar in bar je Genentech-Aktie will Roche die restlichen Anteile an seiner Tochter kaufen. JPMorgan-Analyst Geoffrey Meacham rechnet allerdings damit, dass der Angebotspreis noch nicht das Ende der Fahnenstange bedeutet und bestätigte die Genentech-Titel mit «Overweight». Dessen Aktien stiegen um 1,69 Prozent auf 83,85 Dollar. (awp/mc/pg/28)