Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) baute die Vortagesgewinne in der ersten Handelsstunde um 1,03 Prozent auf 8.269,99 Zähler aus. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 1,30 Prozent auf 884,96 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ ging es für den Composite-Index um 1,93 Prozent auf 1.745,00 Zähler nach oben. Der NASDAQ 100 verbesserte sich um 2,11 Prozent auf 1.411,48 Punkte.
«Die Marktteilnehmer waren so pessimistisch eingestellt, dass es nicht viel brauchte, um positiv zu überraschen», sagte ein Analyst. Entsprechend ging es für einige Unternehmenspapiere nach Quartalsberichten deutlich nach oben. So sprangen Dow Chemical um 17,41 Prozent auf 15,85 US-Dollar an. Der Chemiekonzern war im Auftaktquartal trotz eines Umsatzeinbruchs wegen geringerer Kosten und gekürzten Investitionen überraschend in den schwarzen Zahlen geblieben. Der Gewinn brach zwar deutlich ein, Analysten hatten allerdings mit roten Zahlen gerechnet. Beim Umsatz hatten die Experten indes mit einem geringeren Einbruch gerechnet.
Starbucks-Aktien gewannen 11,10 Prozent auf 15,21 Dollar. Die kriselnde weltgrösste Kaffeehauskette war zum Jahresauftakt wegen des teuren Konzernumbaus nur knapp an den roten Zahlen vorbeigeschrammt. Der bereinigte Gewinn für das zweite Quartal übertraf allerdings die Prognosen des Marktes. Deutsche-Bank-Analyst Marc Greenberg hob sein Kursziel von 7 auf 9 Dollar an, bestätigte aber seine Verkaufsempfehlung. First Solar sprangen nach deutlich übertroffenen Erwartungen um 23,41 Prozent auf 187,18 Dollar an.
Für Papiere von Visa und Eastman Kodak ging es ebenfalls nach oben. Procter & Gamble, ExxonMobil und Motorola verzeichneten indes Kursverluste. Procter & Gamble-Aktien rutschten mit minus 2,56 Prozent auf 49,13 Dollar an das Dow-Ende. Der US-Konsumgüterhersteller hatte im dritten Quartal bei sinkenden Umsätzen einen Gewinnanstieg verbucht. Sein Jahresziel für das organische Wachstum senkte das Unternehmen von zwei bis fünf Prozent auf zwei bis drei Prozent. Die Gewinne erwartet P&G allerdings im Rahmen der Markterwartungen. Exxon büssten nach einem Gewinneinbruch um die Hälfte 2,05 Prozent auf 67,04 Dollar ein.
Motorola-Aktien verloren 1,17 Prozent auf 5,89 Dollar. Der angeschlagene Handy- und Netzwerkhersteller kommt nicht aus den roten Zahlen und hat das Sparziel angehoben. Der Verlust im Auftaktquartal war zwar geringer ausgefallen als erwartet, der Umsatz lag jedoch unter den Prognosen des Marktes.
Autowerte zeigten sich unbeeindruckt von der drohenden Insolvenz bei Chrysler. Papiere von General Motors (GM) stiegen um 4,42 Prozent auf 1,89 Dollar und Ford zogen gar um 8,44 Prozent auf 5,91 Dollar an. Die Gespräche über eine Rettung des US-Autobauers Chrysler sind laut einem Zeitungsbericht gescheitert. Ein Insolvenzantrag noch am Donnerstag sei nun so gut wie sicher, berichtete das «Wall Street Journal» in der Online-Ausgabe unter Berufung auf informierte Personen. Die Regierung gehe davon aus, Chrysler schnell durch die Insolvenz zu bringen und vom italienischen Fiat-Konzern übernehmen zu lassen. Die Gespräche über eine Rettung ohne Insolvenzverfahren seien daran gescheitert, dass Gläubiger nicht in dem Masse auf ihre Ansprüche verzichten wollten wie es Washington verlangte.
Dell sprangen um 6,04 Prozent auf 11,93 Dollar an. Der weltweit zweitgrösste PC-Hersteller plant weitere Akquisitionen. «Natürlich stehen auch Zukäufe auf unserer Agenda. Wir haben derzeit etwa 10 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln in der Konzernkasse liegen», sagte der Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzende Michael Dell der «Frankfurter Allgemeine Zeitung». (awp/mc/pg/28)