US-Finanzierer Fannie Mae braucht neue Milliarden

Das Problem: Immer mehr US-Bürger können wegen der rasant steigenden Arbeitslosigkeit ihre Hauskredite nicht mehr abbezahlen. Fannie Mae beantragte beim Finanzministerium bereits zum dritten Mal Hilfen von diesmal 10,7 Milliarden Dollar. Diese addieren sich nun auf 44,9 Milliarden Dollar. «Wir erwarten auf absehbare Zeit keine schwarzen Zahlen», warnte das Institut in der Nacht zum Freitag. Nach dem bereits achten Quartalsminus in Folge summieren sich die Verluste auf mehr als 100 Milliarden Dollar.


Bis zu 200 Milliarden Dollar an Staatsgarantien
Insgesamt hat der Staat Fannie Mae und dem ebenfalls verlustreichen Zwillingsinstitut Freddie Mac jeweils bis zu 200 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die beiden Finanzierer stehen hinter etwa jedem zweiten Immobilienkredit in den USA. Um den völligen Kollaps des Hypothekenmarkts zu verhindern, hatte der Staat im vergangenen September das Steuer bei den zwei Häusern übernommen. Der Absturz des amerikanischen Häusermarktes war der Auslöser der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.


Von Zerschlagung bis Verstaatlichung
Angesichts der massiven Probleme wird in US-Medien über die Zukunft der beiden Finanzierer spekuliert – von einer möglichen Zerschlagung bis zu einer Verstaatlichung. Der staatliche Regulierer für die Institute kündigte erst Mitte der Woche seinen Rücktritt an. Die in der Krise steil abgestürzten Aktienkurse schossen wegen der Gerüchte zuletzt nach oben. Die neuen Fannie-Verluste sorgten nun wieder für einen Dämpfer. Bei dem etwas kleineren Institut Freddie Mac wird in den kommenden Tagen ebenfalls ein weiterer Quartalsverlust erwartet. Freddie Mac bekam bisher insgesamt 50,7 Milliarden Dollar an Staatshilfen. (awp/mc/ps/05)

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