Die USA fordern eine Aufwertung der chinesischen Währung. Sie ist aus US-Sicht künstlich unterbewertet, was chinesischen Produkten unfaire Wettbewerbsvorteile auf den Weltmärkten verschaffe.
Besuch löst Spekulationen aus
Geithner nutzte die Rückreise von seinem Besuch in Indien für den mehrstündigen Zwischenstopp in Peking. Die unerwartete Visite löste Spekulationen über mögliche Bewegung im Tauziehen um den Yuan aus. Um den Streit nicht eskalieren zu lassen und Raum für weitere Konsultationen zu schaffen, hatte die US-Regierung Ende vergangener Woche einen lange erwarteten kritischen Bericht über mögliche Währungsmanipulationen Chinas auf Eis gelegt.
Erkennbares Tauwetter in den Beziehungen
Chinesische Experten sahen in der Verschiebung des Währungsreports, der Sanktionen nach sich ziehen könnte, eine mögliche Wende in dem Disput. Der Forscher Wang Yong von der Peking Universität sagte der Nachrichtenagentur Xinhua, die USA hätten eingesehen, dass Druck auf China das Problem nicht lösen könne. Eine Eskalation würde nicht nur dem Handel beider Länder schaden, sondern auch der regionalen und globalen Wirtschaft. Die USA hätten dabei «mehr zu verlieren als zu gewinnen», wurde Wang Yong zitiert.
Yuan dürfte wieder an Wert gewinnen
Wegen des erkennbaren Tauwetters in den Beziehungen geht der China-Ökonom der Royal Bank of Scotland, Ben Simpfendorfer, jetzt davon aus, dass der seit Juli 2008 praktisch an den US-Dollar gebundene Yuan wieder an Wert gewinnen wird: «China und die USA bewegen sich langsam auf ein Abkommen über den Yuan zu.»
Verschiedene Gespräche anberaumt
Zwischen den USA und China wird es bald eine Reihe von Gesprächen geben. Die Treffen sollen am Rande des Gipfels über nukleare Sicherheit nächste Woche in Washington und bei den Finanzberatungen in der Gruppe der 20 führenden Industrienationen (G20) Ende des Monats stattfinden. Danach folgen noch Ende Mai der strategische Wirtschaftsdialog zwischen den USA und China in Peking sowie Ende Juni die Gipfel der G8 und G20 in Kanada. (awp/mc/pg/23