US-Fluglinien Delta und Northwest vor Fusion in tiefroten Zahlen

Gründe waren enorme Abschreibungen und rekordhohe Spritkosten. Der drittgrösste US-Anbieter Delta stürzte im ersten Quartal mit 6,4 Milliarden Dollar ins Minus, bei der Nummer fünf Northwest waren es 4,1 Milliarden Dollar. Das gaben die beiden Gesellschaften bekannt.


Ölpreise, Konjunkturkrise und hohe Überkapazitäten
Damit haben bislang fünf der sechs traditionellen US-Airlines ein Minus im ersten Jahresviertel verbucht. Den Anbietern machen neben dem Ölpreis auch die US-Konjunkturkrise und die hohen Überkapazitäten auf dem US-Markt zu schaffen. Wegen der prekären Lage hatten Delta und Northwest vergangene Woche ihre Fusion zum weltgrössten Anbieter nach Passagierzahlen verkündet. Aktionäre und Behörden müssen noch zustimmen. Weitere US-Fluglinien verhandeln über mögliche Fusionen.


Explodierende Kosten
Deltas Verlust lag ohne die Milliardenabschreibungen bei 274 Millionen Dollar. Auch dies war noch mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Der Umsatz wuchs um 12 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar. Die explodierenden Kosten frassen das Plus aber mehr als auf. Northwest verbuchte im ersten Quartal ohne die Wertberichtigungen ein Minus von rund 200 Millionen Dollar im Vergleich zu einem Verlust von 292 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um knapp neun Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar.


Hohe Börsenverluste
Beide Gesellschaften waren wie auch Wettbewerber nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in schwere Turbulenzen geraten. Nach Insolvenzverfahren hatten sie im vergangenen Jahr gerade wieder Gewinne eingeflogen. An der Börse schmierten die Airlines am Mittwoch nach bereits heftigen Vortagesverlusten weiter ab. Die Kurse von Delta und Northwest sanken zum Handelsauftakt um jeweils mehr als drei Prozent. Am Dienstag waren die Notierungen der meisten Fluggesellschaften sogar zwischen 15 und mehr als 30 Prozent abgestürzt. (awp/mc/pg)

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