US-Geldschwemme treibt Euro über 1,42 US-Dollar

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag noch auf 1,4244 (Mittwoch: 1,4014) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7021 (0,7136) Euro. «Die von der US-Notenbank am Vorabend angekündigten weiteren Anleihenkäufe über rund 600 Milliarden Dollar geben dem Euro Auftrieb», sagte Devisenexperte Thomas Amend vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Die US-Notenbank habe sich je nach Konjunkturverlauf zudem die Option auf weitere Massnahmen offen gehalten.


Politik der ruhigen Hand
Ganz anders sei die Lage hingegen in der Eurozone: Die EZB verfolge weiterhin eine Politik der ruhigen Hand. Die europäischen Währungshüter gingen sehr vorsichtig und behutsam vor, sagte Amend. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte am Donnerstag den mittelfristigen Ausstieg aus den Krisenmassnahmen bekräftigt. Die unterschiedliche Gangart in den USA und der Eurozone schwäche den Dollar.


«Kontrapunkt zur Geldpolitik der US-Notenbank»
Während die US-Notenbank mit zusätzlichen milliardenschweren Anleihenkäufen der lahmenden Wirtschaft und dem schwächelnden Arbeitsmarkt endgültig auf die Sprünge helfen will, setzt die EZB den bereits begonnenen Ausstieg behutsam fort. Trichet will diesen Weg – abhängig von der Erholung der Finanzmärkte und der Konjunktur – langsam aber stetig weitergehen. «Die EZB setzt damit – vermutlich ganz bewusst – einen Kontrapunkt zur Geldpolitik der US-Notenbank», erklärte NordLB-Experte Christian Lips.


Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87585 (0,87030) britische Pfund , 115,15 (113,67) japanische Yen und 1,3782 (1,3761) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.381,00 (1.345,50) Dollar gefixt. Ein Kilo Gold kostete 30.460,00 (30.830,00) Euro. (awp/mc/ss/27)

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