Von American Express, der Bank of New York Mellon und fünf weiteren Geldhäusern flossen Beträge zwischen 1,6 und 6,6 Milliarden Dollar.
Banken wollen Einschränkungen los werden
Die Banken hatten die Hilfen im vergangenen Herbst auf dem Höhepunkt der Finanzkrise erhalten. Die Regierung erlaubte ihnen vergangene Woche nach eingehender Prüfung, die Unterstützung wieder zurückzuzahlen. Die Geldinstitute wollten sich zuletzt möglichst schnell von den Hilfen befreien, da diese deutliche Einschränkungen mit sich brachten, zum Beispiel bei der Bezahlung von Top-Managern. Einige Banken wie J.P. Morgan behaupteten auch, das Geld eigentlich nicht gebraucht zu haben. Angeblich wurden die von der damaligen Regierung ins Hilfsprogramm gedrängt, um notleidende Institute nicht schlechter aussehen zu lassen.
Staat streicht Dividenden ein
Für den Staat haben sich die Hilfen sogar finanziell ausgezahlt: Sie liefen über den Erwerb von Vorzugsaktien der Banken, auf die eine Dividende gezahlt wurde. J.P. Morgan bezifferte die Dividende auf insgesamt 795 Millionen Dollar, Goldman Sachs auf 425 Millionen.
Kapital in Milliardenhöhe beschafft
Die Regierung hatte die Rückzahlung erlaubt, weil sie zu dem Schluss gekommen war, dass die Banken die Mittel nicht mehr brauchen. Gleich mehrere Finanzhäuser hatten sich in den vergangenen Wochen durch die Ausgabe neuer Aktien am Finanzmarkt frisches Kapital in Milliardenhöhe beschafft. Damit erfüllten sie eine Voraussetzung für die Erstattung der Staatshilfen. Einige Experten hatten allerdings auch vor einer verfrühten Rückzahlung gewarnt, da die Krise noch nicht ausgestanden sei.
U.S. Bancorp zahlt 6,6 Mrd. Dollar zurück
American Express zahlte nach Angaben vom Mittwoch 3,39 Milliarden Dollar zurück, die Bank of New York Mellon 3 Milliarden und U.S. Bancorp 6,6 Milliarden. Von Capital One kamen 3,57 Milliarden Dollar, von State Street 2,0 Milliarden, von Northern Trust 1,58 Milliarden sowie von BB&T 3,1 Milliarden Dollar.
Bereits zuvor hatte die US-Regierung 22 kleineren Banken die Rückzahlung der Hilfsgelder gestattet. Dabei ging es aber lediglich um eine Summe von 1,9 Milliarden Dollar. Insgesamt hatte das Finanzministerium rund 200 Milliarden Dollar (142,8 Mrd Euro) an 600 Banken fliessen lassen. (awp/mc/pg/34)