US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac werden verstaatlicht

Die US-Regierung übernimmt die vorläufige Kontrolle über die angeschlagenen halbstaatlichen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Die zuständige Aufsichtsbehörde FHFA teilte am Sonntag mit, sie werde die beiden Konzerne bis zu deren Stabilisierung führen. Ein Kollaps hätte erhebliche Turbulenzen auf den Finanzmärkten in den USA und weltweit zur Folge, sagte Finanzminister Henry Paulson zur Begründung.


Hypotheken über zwölf Billionen Dollar
Fannie Mae und das kleinere Schwesterunternehmen Freddie Mac garantieren direkt oder indirekt knapp die Hälfte der US-Hypotheken im Gesamtwert von zwölf Billionen Dollar. Ende Juli hatte der US-Senat ein Gesetzespaket zur Bekämpfung der Hypothekenkrise verabschiedet, das es dem Finanzministerium erlaubt, Fannie und Freddie Kredite in nicht näher bezeichneter Höhe zu gewähren oder Anteile an den beiden Firmen zu übernehmen, um Schaden von ihnen abzuwenden.


Lob von Bernanke
«Ich unterstütze entschieden die Entscheidung, Fannie Mae and Freddie Mac unter Vormundschaft zu stellen sowie die Massnahmen von Minister Paulson, um die Kreditwürdigkeit der beiden Firmen zu garantieren», liess sich Fed-Chef Ben Bernanke zitieren. Die notwendigen Massnahmen würden den US-Immobilienmarkt stärken und die Finanzmärkte stabilisieren», hiess es weiter in einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme des Zentralbankpräsidenten.


Zustimmung der Parteien
Sowohl Republikaner als auch Demokraten Sowohl Republikaner als auch Demokraten signalisierten Zustimmung zu den Plänen der US-Regierung. Angesichts der «extrem ernsten Lage» auf dem Immobilienmarkt sei die staatliche Übernahme sinnvoll, erklärte der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama. Allerdings müsse sichergestellt werden, dass «der Steuerzahler geschützt wird und nicht Aktienbesitzer und Manager saniert werden». Derweil kritisierte die republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin, dass die Unternehmen «zu gross und zu teuer für die Steuerzahler» geworden seien. Notwendig seien strukturelle Änderungen und die Verkleinerung der Immobiliengiganten. (mc/ps)

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