In der Vorjahresperiode hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 729 Millionen Dollar ausgewiesen. Dies ist der vierte Quartalsverlust in Folge. Angesichts der Probleme will sich Freddie Mac weiterhin eine Kapitalspritze in Milliardenhöhe beschaffen, war dabei aber bislang erfolglos. Die anhaltende Schwäche des Häusermarkts und der gesamten US-Wirtschaft werde die Ergebnisse weiter belasten, warnte Konzernchef Richard Syron.
Rettungspaket der US-Regierung
Freddie Mac erlitt durch die vor gut einem Jahr verschärft ausgebrochenen Immobilienkrise bisher Milliardenverluste. Für den Notfall eines weiteren Absturzes schnürte die US-Regierung bereits ein Rettungspaket aus Steuergeldern. Freddie Mac und Branchenführer Fannie Mae stehen hinter rund der Hälfte aller US-Immobilienkredite. Sie wurden einst vom Staat gegründet, sind aber heute börsennotiert.
Dividendenkürzung
Der Verlust bei Freddie Mac fiel auch wegen Abschreibungen von rund 1,0 Milliarden Dollar deutlich höher aus als von Experten erwartet. Der Finanzierer kürzt die Dividende im laufenden dritten Quartal erneut von 0,25 Dollar auf höchstens noch 0,05 Dollar je Aktie. An frischem Kapital sollen 5,5 Milliarden Dollar oder mehr besorgt werden, sagte Syron. Im November hatte sich Freddie schon einmal frisches Geld über eine Kapitalerhöhung verschafft.
Die Aktie stürzte im vorbörslichen Handel um mehr als zehn Prozent ab und zog auch Fannie Mae mit nach unten. In den vergangenen zwölf Monaten verlor Freddie Mac rund 85 Prozent seines Börsenwerts, Fannie Mae fast 80 Prozent. Nach Aussagen früherer Top-Manager hatte Syron bereits im Jahr 2004 interne Warnungen vor der Kreditkrise bewusst ignoriert. Das Unternehmen wies dies allerdings zurück. (awp/mc/pg/22)